Nach grossem Verlust: Online-Betrüger zocken Mann ein zweites Mal ab

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Obwalden,

Online-Betrüger bringen einen Ingenieur um 120'000 Franken. Eine «Konsumentenschutzorganisation» verspricht Hilfe – doch auch das entpuppt sich als Masche.

betrug
Online-Betrüger versprechen im Netz oft raschen Reichtum. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Investmentplattform betrügt einen Ingenieur um 120'000 Franken.
  • Daraufhin bietet eine vermeintliche «Konsumentenschutzorganisation» Hilfe an.
  • Statt dem Mann wirklich zu helfen, zieht ihm die Firma noch mehr Geld aus der Tasche.

Ein kurz vor der Pensionierung stehender Ingenieur hat durch eine Online-Betrugsmasche schon über 120'000 Franken verloren. Doch es kommt noch dicker: Daraufhin zockt eine vermeintliche «Konsumentenschutzorganisation» den Mann ein zweites Mal ab! Dieser verliert so insgesamt fast eine Viertelmillion. Darüber berichtet SRF sind der Sendung «Kassensturz».

Der Ingenieur verfällt aufgrund der finanziellen Situation von ihm und seiner Frau in Panik. Seine Bank hat ihm gesagt, sie müssten bis in sieben Jahren ihr Haus verkaufen. Daraufhin versucht der Mann, an Geld zu kommen. Er verfängt sich in einem Online-Inserat der Plattform «Investmentmarkets», welches profitable Investitionen verspricht.

Wurden Sie schon einmal um Geld betrogen?

Die Firma verkauft sich als globale Handelsplattform für hochriskante Finanzwetten, sogenannte CFDs. Der Ingenieur bekommt eine vermeintliche Beraterin zur Seite gestellt, die ihn teilweise mehrmals am Tag anruft. Er leistet ihren Ratschlägen Folge und investiert immer wieder viel Geld.

Tatsächlich präsentiert die Frau dem Fast-Rentner anfangs immer wieder seine guten Gewinne, die er gemacht haben soll. Von dem Geld sieht er aber nie etwas – und plötzlich entsteht aus den Gewinnen ein immer grösser werdender Verlust. Der Mann hat Angst, alles zu verlieren und zahlt noch mehr Geld ein – ein Teufelskreis.

Als der Ingenieur den Betrug bemerkt, hat er schon fast 120'000 Franken verloren. Er erstattet eine Anzeige bei der Kantonspolizei Aargau, welche von der Staatsanwaltschaft jedoch abgelehnt wird.

Vermeintliche Konsumentenschutzorganisation verspricht Hilfe

Da kommt Hilfe gerade recht: die Firma «Rec Agency», die sich als Konsumentenschutzorganisation ausgibt, kommt auf den Mann zu. Das Unternehmen behauptet nicht nur, das veruntreute Geld beschlagnahmt zu haben. Sondern die Summe durch das Handeln mit Bitcoins sogar von 120'000 auf 250'000 Franken gesteigert zu haben.

Die Firma verspricht dem Ingenieur zwar, er habe Anrecht auf das Geld. Doch auch diesmal bekommt er nichts. Stattdessen fordern die vermeintlichen Helfer Vorauszahlungen, angeblich für Steuern und andere Gebühren – ein weiterer Betrug.

Der Mann wird ein zweites Mal abgezockt und verliert noch einmal über 100'000 Franken. Insgesamt wurde er damit um über 220'000 Franken betrogen.

Kommentare

User #2352 (nicht angemeldet)

Schnelle lösungen giebt es nicht. Probleme lassen sich nicht einfach so wegspritzen, konnte man ja von der vergangenheit lernen. Wenn man wollte Wenn man eine schnelle lösung präsentiert bekommt, ist vorsicht angebracht ;-)

User #4215 (nicht angemeldet)

Tja glaubt ja auch jeder mit Bitcoins reich zu werden

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