Nach Skandal-Doku: Läderach hatte Umsatzeinbussen in der Schweiz

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Glarus,

Letzten Herbst sorgte ein Skandal um den ehemaligen Chef von Läderach für Wirbel. Der Schokoladenhersteller spürte die negativen Folgen – aber nicht überall.

Läderach
Schokolade von Läderach. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Läderach verzeichnet nach der Skandal-Doku vom Herbst weniger Umsatz im Inland.
  • Allerdings kann der Konzern die Einbussen im Ausland kompensieren.
  • Ein Experte sagt: Der Schoggihersteller kam mit einem blauen Auge davon.

Im vergangenen Herbst geriet der Schoggihersteller Läderach in die Schlagzeilen. Grund waren die Vorwürfe gegen den Ex-Chocolatier Jürg Läderach. Ein SRF-Film deckte Gewalt und Missbrauch an der Privatschule Domino Servite auf. Diese wurde von ihm mitgegründet.

Obwohl Jürg Läderach nichts mehr mit der Schokoladenfirma zu tun hat, spürt der Hersteller die Folgen des Skandals. Denn die Zahlen gehen – zumindest teilweise – zurück.

Der heutige Konzernchef Johannes Läderach sagt gegenüber SRF: «In der Schweiz mussten wir Umsatzeinbussen im einstelligen Prozentbereich feststellen.»

Allerdings könne das Geschäft im Ausland, das nach wie vor gut laufe, die Einbussen ausgleichen. Den Gesamtumsatz hat Läderach demnach sogar gesteigert. Im Ausland war der Skandal um die Schule schlicht nicht so präsent wie hierzulande.

Entsprechend will der Konzern im Ausland weiterhin wachsen. Aktuell beträgt der Anteil des Geschäfts in der Schweiz noch etwa 40 Prozent.

Experte: Leute trennen Firma und Ex-Chef voneinander

Markenexperte Stefan Vogler von der Hochschule für Wirtschaft Zürich erklärt, dass das Unternehmen überraschend gut dastehe. Er sagt in der «Tagesschau»: «Läderach ist mit einem blauen Auge davongekommen.» Lediglich einen Teil seiner Kunden habe man wohl für immer verloren.

Ein Grund dafür ist, dass die meisten Kunden die Lage differenziert betrachten. Vogler führt aus: «Sie haben gemerkt, dass es einen Unterschied gibt zwischen der Schokoladenmarke Läderach und dem Läderach Senior.»

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Wichtig sei jetzt einfach, dass der Ruf von CEO Johannes Läderach keinen Schaden nimmt, so Vogler.

Im vergangenen September enthüllte eine Doku von SRF schwere Missstände an der Domino-Servite-Schule. Heute heisst diese Christliche Schule Linth. Ehemalige Schüler berichteten von Missbrauch.

Auch Ex-Chocolatier Jürg Läderach soll Schüler misshandelt haben. Er stritt die Vorwürfe ab. Sein Sohn Johannes betonte nach dem Erscheinen des Films, dass sich die Anschuldigungen nicht gegen die aktuelle Unternehmensführung richten.

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Kommentare

User #5257 (nicht angemeldet)

So bei jeder "Furzbehauptung" so eine übertriebene Sache machen.

User #3393 (nicht angemeldet)

Nur weil die Überwachung der Schule nicht funktioniert hat! Hat sich vermutlich niemand verantwortlich gefühlt. Das ist doch nicht nur bei Läderach so. Die Politiker die sich dafür verantwortlich erklären und den Lohn dafür kassieren fühlen sich nicht verantwortlich.

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