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Läderach: Ex-Schulleiter unterrichtet heute an Primarschule

Carine Meier
Carine Meier

Gaster,

Die von Jürg Läderach gegründete Christliche Schule Linth machte wegen Missbrauchsvorwürfen Schlagzeilen. Ein ehemaliger Schulleiter unterrichtet weiterhin.

Blick auf die «Christliche Schule Linth», die ehemalige Privatschule «Domino Servite». (Archivbild)
Blick auf die «Christliche Schule Linth», die ehemalige Privatschule «Domino Servite». (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Skandal um die Christliche Schule Linth machte Schlagzeilen.
  • Ehemalige Schüler erheben auch Missbrauchsvorwürfe gegen einen ehemaligen Schulleiter.
  • Nun kommt aus: Dieser unterrichtet immer noch – an einer Primarschule.

In einer SRF-Doku wurden vor rund zwei Monaten schwere Vorwürfe gegen Ex-Chocolatier Jürg Läderach laut. Als Mitbegründer der «Christlichen Schule Linth» soll er Schüler mit einem Gurt gezüchtigt haben. Opfer berichten von Missbrauch durch Lehrpersonen und sogar sexuellen Grenzüberschreitungen.

Einer der mutmasslichen Täter ist ein Mann, der von 2003 bis 2020 Schulleiter der Schule war. Damals hiess die Institution in Kaltbrunn SG noch «Domino Servite» – «Dient dem Herrn».

Ehemalige Schülerinnen und Schüler erzählen nun gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» von Psychoterror und Schlägen in seinem Klassenzimmer.

«Psychischer Missbrauch»

Michael B., der die Schule von 1997 bis 2003 besuchte, berichtet von «psychischem Missbrauch». Der Ex-Schulleiter – damals nur Lehrer – habe Schüler gemobbt und vor der ganzen Klasse gedemütigt. Stundenlang musste er als Strafe Bibelverse abschreiben, durfte nicht in die Pause – und das ein halbes Jahr lang täglich.

Nun kommt aus: Der Sportlehrer unterrichtet noch immer. Und zwar an einer öffentlichen Primarschule im Toggenburg. Im August 2022 bekam er dort den Job.

B. schildert, dass ihn der Skandal-Lehrer damals auch ins Gesicht schlug. «Fest», erinnert er sich.

Falls sich der Ex-Schulleiter damit strafbar gemacht hätte, wäre die Tat nach 20 Jahren wohl verjährt. Trotzdem: Der Ex-Schulleiter darf weiterhin als Lehrer arbeiten – und ist parallel noch immer Mitglied der Freikirche. Wie kann das sein?

Die Primarschule habe gemäss Bericht wohl nicht von den Vorwürfen gewusst, als sie den Lehrer einstellte. Die «Domino Servite»-Schule war aber schon 2006 wegen ähnlichen Anschuldigungen in den Schlagzeilen – der damalige Schulleiter dementierte alles.

Wegen dieser Vorwürfe habe sich der Schulrat bei der Schulaufsicht des Kantons und der Staatsanwaltschaft über den neuen Lehrer erkundigt. Er ist aber weder verurteilt noch lief zu diesem Zeitpunkt ein Verfahren gegen ihn. «So galt für uns die Unschuldsvermutung», erklärt der Schulratspräsident dem «Tagblatt».

Schüler erzählen von schlimmen Jahren

«Ich hatte Angst vor ihm, er war unberechenbar», erzählt auch Angela K. Sie war zur gleichen Zeit wie B. an der christlichen Schule.

Laut einem weiteren ehemaligen Schüler, Joel W., reichten schon Kleinigkeiten für eine Strafe: Hausaufgaben vergessen zu haben oder ein heimlicher Blick zu einem Mädchen waren Anlass vor allen Mitschülern dranzukommen. «Ich verstehe nicht, wie man als Lehrer ein Kind so demütigen kann, dass es in der Pause weinen muss.»

«Klima der Angst»

W. beschreibt seinen ehemaligen Lehrer als «schroff und brutal hart». «Er hat uns das Kindsein verwehrt», meint er. Und das auch ohne Schläge – denn um 2001 hörten Körperstrafen an der Schule auf.

Haben Sie in Ihrer Schulzeit Gewalt durch Lehrer erlebt?

Aber besser wurde es für die Schüler trotzdem nicht. Auch nicht, als der Lehrer 2003 zum Schulleiter wurde. «Er war hauptverantwortlich für das Klima der Angst, das an der Schule herrschte», sagt W.

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Kommentare

User #4926 (nicht angemeldet)

Bitte aber die Zeit mit dem entsprechenden Gesetz beachten. Sonst musst du alle, die in den letzten 4009 Jahren gelebt haben einsperren.

Peter P. Odermatt

Der Kerl sollte jetzt aber sofort vom Dienst enthoben werden. Unglaublich, dass solche Gewalttätigen noch Kinder unterrichten dürfen.

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