Nach Spitzenjahren liegen Zecken-Infektionen wieder im Rahmen
Im Jahr 2023 haben sich die durch Zeckenstiche verursachten Infektionskrankheiten nach Spitzenjahren bisher im Rahmen gehalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zecken-Infektionen haben sich dieses Jahr bisher im Rahmen gehalten.
- Das BAG erhielt im Juni 43 Meldungen über Frühsommer-Meningoenzephalitis.
Die durch Zeckenstiche verursachten Infektionskrankheiten haben sich 2023 bisher nach Spitzenjahren im Rahmen gehalten. Im Juni erhielt das BAG 43 Meldungen über Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Arztkontakte wegen Borreliose gab im laufenden Jahr 3396.
Die Meldungen der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) blieben im Rahmen der beiden Vorjahre, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seinem am Montag publizierten Bulletin mitteilte. Seit Jahresbeginn gab es 108 Fälle der meldepflichtigen Krankheit. Seit 2000 erhielt das Bundesamt im gleichen Zeitraum jeweils 24 bis 224 Meldungen.
Bei der nicht meldepflichtigen Borreliose stützt sich das BAG auf Angaben aus Arztpraxen. Demnach gab es seit Jahresbeginn hochgerechnet 3396 Arztkontakte. Seit 2008 wurden jeweils zwischen 2059 und 8839 Arztbesuche gezählt.
Kein Fall von Tularämie registriert
Im weiteren registrierte das BAG im Juni keinen Fall von Tularämie. Diese Krankheit ist seit 2004 meldepflichtig. Seit Jahresbeginn gab es 5 Fälle. In der Betrachtung von Januar 2021 bis Juni 2023 liessen sich 39,8 Prozent der Fälle einem Zecken- oder Insektenstich zuweisen. 31,3 Prozent gingen auf Kontakte zu wilden Tieren, nicht trinkbares Wasser oder landwirtschaftliche Umgebung zurück. In 28,8 Prozent war der Ansteckungsweg nicht bekannt.
Aus epidemiologischer Sicht bezeichnet das BAG die Ansteckungen mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis als bislang im Rahmen der jährlich beobachteten Schwankungen. In den letzten fünf Jahren gab es allerdings wie auch in anderen europäischen Ländern eine Zunahme. 2020 registriert die Schweiz besonders viele Fälle.
Nach Spitzenjahren 2018 und 2019 liegen die Zahlen zur Borreliose im Rahmen der Vorjahre. Die Tularämie-Zahlen sind 2023 nach einer tendenziellen Zunahme in den letzten Jahren relativ tief.
Das BAG verweist darauf, dass sich das FSME-Risiko in der Schweiz unterdessen auf alle Landesteile ausser Genf und dem Tessin erstreckt. Schutz bietet eine Impfung. Zudem gibt es Vorsichtsmassnahmen wie keinen Kontakt zu Gras und Sträuchern, deckende Bekleidung, Zeckenschutzmittel, die Untersuchung auf Zecken zu Hause sowie deren schnelle Entfernung sowie die Desinfektion des Bisses.