Nach Strafanzeige: Kann sich Pierin Vincenz freikaufen?
Ein Jurist sagt zur «NZZ», dass Pierin Vincenz sich durchaus «freikaufen» könnte. 2018 reichte sein ehemaliger Arbeitgeber Raiffeisen Strafanzeige ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Pierin Vincenz könnte sich aus dem aktuellen Prozess freikaufen.
- Dies behauptet ein Jurist, der mit der Lage vertraut sei.
Pierin Vincenz war von 1999 bis 2015 Chef der Raiffeisen-Bank. 2017 eröffnete die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht ein Enforcement-Verfahren gegen ihn. Dabei ging es um Interessenkonflikte während seiner Zeit als Raiffeisen-Boss. Anfang 2018 reichte die Bank Strafanzeige gegen ihren früheren Chef ein.
Nun könnte Pierin Vincenz gegen Geld und ohne Strafverfolgung davonkommen. Das meint zumindest ein «mit der Thematik vertrauter» und «ehemals involvierter» Jurist, der ungenannt bleiben möchte, zur «NZZ». Derzeit dürften Vincenz' Anwälte einen entsprechenden Antrag prüfen, meint er.
Fiele die Strafe auf bis zu zwei Jahre Haft aus, sei ein solcher Deal rechtlich möglich. Die Maximalstrafen für ungetreue Geschäftsbesorgung lägen zwar bei drei bis fünf Jahren. Dennoch könnten die Voraussetzungen im Fall von Pierin Vincenz gegeben sein, meint der Experte zur «NZZ». Ein Richter würde bei Vincenz wohl maximal eine bedingte Haftstrafe von zwei Jahren verhängen.