Nackt-Performance? Stadt Zug und Kirche wenig begeistert
Die Stadt Zug lehnt den Ort für eine Nackt-Performance einer Luzerner Künstlerin im Rahmen des «Niche»-Festivals ab. Auch die Kirchgemeinde ist abgeneigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 8. Juni findet das «Niche»-Festival in der Stadt Zug statt.
- Eine geplante Nackt-Performance der Luzerner Künstlerin Naira Ramos wird es nicht geben.
- Die Stadt hält den Ort für unpassend. Die Katholische Kirchengemeinde ist auch dagegen.
Anfang Juni steigt in der Zuger Altstadt das eintägige «Niche»-Performance-Festival. Die Luzerner Künstlerin Naira Ramos hatte dafür eine Nackt-Performance auf dem Burgbachbrunnen geplant.
Das Festival wurde bewusst im Freien organisiert, um einen «Überraschungsmoment» zu schaffen, erzählt Kurator Ivan Röösli gegenüber der «Zuger Zeitung».
Mit ihrer Performance wollte Ramos unter anderem das westliche Schönheitsideal kritisieren, wie sie der Zeitung sagt. Daraus wird nun jedoch nichts. Die Stadt Zug hat eine entsprechende Bewilligung abgelehnt.
Der besagte Brunnen befinde sich auf einem Schulgelände, auf dem Kinder auch samstags und sonntags spielen würden, so die Begründung. Alternativ hätte die Show um 20 Uhr im Burgbach-Graben stattfinden können. Zu diesem Zeitpunkt wäre das Festival aber bereits beendet.
Katholische Kirchgemeinde stellt sich quer
Nach dieser Ablehnung plante Künstlerin Ramos laut der «ZZ» um und wollte ihre Performance in der Zuger Bauhütte zeigen. In diesem Fall wäre jedoch die Katholische Kirchgemeinde Zug die Vermieterin – eine Nackt-Performance wurde abgelehnt.
Marilena Amato Mengis sagt der Zeitung, es sei «selbstredend», dass diese Location mit den Kirchen als Trägerinnen nicht geeignet wäre. Mengis ist Kommunikationsverantwortliche der Zuger Kirchgemeinde.
Ramos plant nun ein Video
Trotz aller Schwierigkeiten ist Kurator Ivan Röösli der Stadt Zug dankbar für die finanzielle Unterstützung, die der Event nichtsdestotrotz bekommt. Naira Ramos wird jedoch nicht auftreten. «Wenn ich meinen Auftritt anpassen würde, wäre es nicht mehr meine Kunst», sagt sie.
Anstatt dessen arbeitet sie nun an einem Video über ihre Erfahrungen mit der Stadt. «Im Video bedecke ich mich mit Feigenblättern, so wie das schon vor 500 Jahren mit Skulpturen gemacht wurde», erklärt Ramos. Das Video soll am Festival-Tag im Kino Seehof gezeigt werden.