Bahn

Nau.ch-Reporter erlebt Odyssee mit Deutscher Bahn

Alexander König
Alexander König

Basel,

Reisechaos mit der Deutschen Bahn: Unerwartete Stopps, kuriose Pannen und am Ende Verspätung. Ein Bericht über eine abenteuerliche Fahrt nach Berlin.

Die Deutsche Bahn stellt am Samstag angesichts des bevorstehenden Warnstreiks ein deutlich erhöhtes Fahrgastaufkommen fest.
Die Deutsche Bahn ist für Verspätungen bekannt. Ein Nau.ch-Journalist erlebte dies hautnah mit. Die Gründe für die Verspätungen muten kurios an. - Frank Rumpenhorst/dpa/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Reise nach Berlin entpuppt sich für einen Nau.ch-Journalist als puren Albtraum.
  • Von einem medizinischen Notfall bis hin zu einem Verkehrsunfall war alles dabei.

Es war meine zweite Reise nach Berlin. Und meine dritte Reise mit der Deutschen Bahn. Als ich an diesem Dienstagmorgen aufwache, geht schon einiges schief: Weder meine Freundin noch ich hören den Wecker.

Zufällig wache ich um fünf Uhr morgens auf und stelle fest: Unser Zug von Bern nach Basel fährt schon in einer halben Stunde.

Wohl dank der Agilität meiner Freundin schaffen wir es noch rechtzeitig. Als wir dann in Basel auf den ICE Richtung Berlin steigen, freuen wir uns, denn: «Schlimmer kann es nicht werden.» Denken wir.

Dann kommt alles anders.

Der Start einer abenteuerlichen Zugfahrt

Nach rund einer halben Stunde bleibt der Zug der Deutschen Bahn zum ersten Mal unerwartet stehen. Der Lokführer macht eine Sprechansage*: «Liebe Fahrgäste, wir bleiben unerwartet ... stehen. Warum genau, kann ich Ihnen auch nicht sagen.»

Sind Sie schon einmal mit der Deutschen Bahn gefahren?

Während der Pause im Satz des Lokführers seufzen nicht nur er, sondern auch meine Freundin und ich. Unserer Stimmung nicht zuträglich sind die schreienden Kinder im Abteil neben uns.

Nach gefühlten zehn bis fünfzehn Minuten geht die Fahrt weiter. «Vielleicht alles halb so schlimm», denke ich. Doch zu früh gefreut.

Dann folgen der nächste Stopp und die nächste Durchsage: «Liebe Fahrgäste ... Wir machen nun wegen eines ... Wegen eines medizinischen Notfalls einen ungeplanten Zwischenhalt.»

Auch hier ist in den Pausen ein Seufzen seitens Lokführer zu hören, das sich zu einem Ächzen wandelt. Dieser Zwischenstopp dauert deutlich länger. Mein Magen knurrt, also hole ich mir im Gastro-Abteil etwas zu Essen.

Die dort zuständige Person entschuldigt sich für die lange Wartezeit und erklärt sogleich: «Der Küchenchef ... Na, der hat eben ein gebrochenes Bein und na ja, er kam trotzdem arbeiten. Aber dann ging es doch irgendwie nicht, darum ... Ja, darum der Krankenwagen.»

Deutsche Bahn: Eine Kollision mit dem Chaos

Rätsel gelöst, zurück zum Platz. Die Fahrt geht weiter – bis zum nächsten «unplanmässigen Zwischenhalt».

Nach zehn bis 20 Minuten die Erklärung des inzwischen sichtlich ermüdeten und genervten Lokführers: «Ein Lkw ...», beginnt er, und stöhnt frustriert, ehe er fortfährt: «Ein Lkw ist mit dem Schienennetz kollidiert. Ja genau. Darum bleiben wir hier jetzt auf unbestimmte Zeit stehen.»

Wir warten gefühlt lange 30 Minuten.

deutsche bahn
Ein LKW kollidierte mit einem Teil des Schienennetzes der Deutschen Bahn, was zu einer weiteren Verspätung führte. - dpa

Und dann endlich geht es weiter. Schliesslich kommen wir mit «nur» 90 Minuten Verspätung in Berlin an. Unter dem Strich war die Erfahrung weniger schlimm als meine letzte Reise nach Berlin vor zwei Jahren: Damals wurde in Göttingen (DE) eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.

Die Bombe musste entschärft werden. Darum wurde der Zugverkehr umgeleitet, sodass wir fünf Stunden zu spät in Berlin ankamen.

Die Rückreise mit Überraschung

Die Vorkommnisse sind keineswegs der Deutschen Bahn anzulasten. Diese hat offenbar nur riesiges Pech. So wie ich mit der Wahl meiner Verbindungen.

Als wir denken, wir hätten schon alles erlebt, folgt die grösste Überraschung zum Schluss: Unser Rückreise-Zug erreicht Basel auf die Minute pünktlich.

Was die Gesundheit des Küchenchefs angeht, schreibt die Deutsche Bahn auf Anfrage von Nau.ch, dass dieser kein gebrochenes Bein gehabt habe. Viel mehr habe er «während der Arbeit Schmerzen im Fuss verspürt, die im Tagesverlauf immer stärker wurden.» Darum sei ein Zwischenhalt eingelegt und der Mann mit einem Krankenwagen zur Untersuchung befördert worden.

*Gedächtnisprotokoll

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Kommentare

User #3505 (nicht angemeldet)

Nicht wirklich etwas neues. Darum ziemlich langweiliger Artikel.

User #4695 (nicht angemeldet)

das schlimmste sind die heillos überfüllten züge

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