Neuer Kodex für wissenschaftliche Integrität
Die Akademien der Wissenschaften Schweiz wollen mit einem neuen Kodex die wissenschaftliche Integrität hierzulande fördern.
Vorbildliche Praktiken in der wissenschaftlichen Arbeit orientieren sich an den Grundprinzipien Verlässlichkeit, Redlichkeit, Respekt und Verantwortung. Das will ein neuer Kodex für wissenschaftliche Integrität aufzeigen.
Ungenügende Kennzeichnung namhafter Mitarbeit bei wissenschaftlichen Publikationen, Befangenheit bei der Evaluation von Forschungsprojekten oder Beeinträchtigung der Forschungsfreiheit bei privaten Zuwendungen - mögliches Fehlverhalten erstreckt sich über den ganzen Bereich der Gewinnung und Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse, wie die Akademien der Wissenschaften Schweiz am Dienstag mitteilten. Dem wolle der Kodex entgegenwirken.
«Die wissenschaftliche Integrität ist das Rückgrat einer gesunden Wissenschaftskultur», wurde Präsident Marcel Tanner in der Mitteilung zitiert. «Nur wenn die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft diese Grundprinzipien mitträgt, werden wir von Gesellschaft und Politik als glaubwürdig wahr- und angenommen.»
Unter der Federführung der Akademien aktualisierte eine Expertengruppe die Grundsätze und Verfahrensregeln der wissenschaftlichen Integrität sowie das dazugehörige Reglement aus dem Jahr 2008, Berücksichtigt wurde dabei der europäische Allea Code of Conduct von 2017.
Der Kodex empfiehlt auch, Verfahrensschritte wie Schlichtung, Untersuchung, Sanktion und Rekurs mit entsprechenden Verfahrensgrundsätzen klar zu definieren und voneinander abzugrenzen. Nach mehr als zweijähriger Arbeit wurde der Kodex nun durch die zuständigen Gremien der Akademien, des Schweizerischen Nationalfonds, von Swissuniversities und Innosuisse verabschiedet.