Niesen BE: Panne vermiest Traum-Tag – «mehrere 10'000 Fr. Verlust»
Ein technischer Defekt kommt der Niesenbahn in Bern teuer zu stehen. Nach 44 Stunden Unterbruch herrscht ab Dienstag wieder Normalbetrieb.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen eines technischen Defekts stand die Niesenbahn am Wochenende still.
- Der Ausfall bei schönstem Wetter bedeutet hohe Einbussen für das beliebte Ausflugsziel.
- Statt den erwarteten 1000 Gästen nahmen am Sonntag nur 50 den Aufstieg auf sich.
- Am Montagnachmittag dann die gute Nachricht: Ab Dienstag herrscht wieder Normalbetrieb.
Sonne und heisse Temperaturen haben am vergangenen Wochenende zahlreiche Menschen in die Berge getrieben. Beliebte Ausflugsziele in der ganzen Schweiz konnten von dem Ansturm profitieren. So eigentlich auch die Niesenbahn im Berner Oberland: «Sonnig und heiss, das sind ideale Vorzeichen», sagte Geschäftsführer Urs Wohler vor dem Wochenende.
Nun schaut aber statt einem Traum-Wochenende nur ein dickes Loch in der Kasse heraus.
Wegen eines technischen Defekts fährt seit Samstagabend die Niesenbahn nicht mehr. Rund 140 Gäste mussten per Helikopter ins Tal zurückgeflogen werden. Auch heute konnte der Betrieb nicht wiederaufgenommen werden.
Niesenbahn fährt ab Dienstag wieder normal
Erst am Nachmittag gibt es gute Neuigkeiten: Nach 44 Stunden konnte die Panne behoben werden, wie die Niesenbahn in einer Mitteilung bekannt gibt. Ab Dienstag nimmt die Standsteilbahn im Berner Oberland also wieder ihren Normalbetrieb auf. Grund für den Unterbruch war demnach ein technischer Defekt, wie es weiter heisst.
So oder so: Der Ausfall am Wochenende kommt den Betreibern teuer zu stehen. Nicolas Overney, Marketingverantwortlicher der Niesenbahn AG bedauert den Vorfall. «Mit dem schönen Wetter, das momentan herrscht, wären das für die Niesenbahn ‹starke Tage›», sagt er gegenüber Nau.ch. Das sei natürlich sehr schade.
Nur 50 Besucher statt 1000
An einem Sonntag wie gestern ziehe es normalerweise rund 1000 Besucher auf den Niesen. Wegen des Defekts bei der Bahn beschränkte sich die Zahl gemäss Overney auf rund 50 Wanderer.
Wer den Niesen kennt, erstaunt es kaum, dass nicht mehr Ausflügler den Aufstieg auf sich genommen haben: Vom Tal bis zur Bergstation müssen rund 1600 Höhenmeter bewältigt werden. Für die Strecke sollte man mit einer Wanderung von rund fünfeinhalb Stunden rechnen – das schreckt viele Besucher ab.
«Wir hatten am Sonntag rund 100 Brunch-Buchungen und einige Tischreservationen im Restaurant», so Overney. Die betroffenen Gäste seien proaktiv informiert und die Buchungen storniert worden. «Die bereits bezahlten Beträge für Brunches und Bahnbillette haben wir zurückerstattet oder die Buchungen auf andere Daten verschoben.»
Das bedeutet für die Niesen-Betriebe auch grosse finanzielle Einbussen. «Der Schaden beträgt sicher mehrere 10'000 Franken», schätzt Overney zum jetzigen Zeitpunkt. «Dies ist schmerzhaft, müssen wir aber tragen können. Ausfälle und Pannen kann es bei technischen Einrichtungen immer geben.»
Spezialisten arbeiten an Defekt
Derzeit kann noch nicht gesagt werden, ab wann die Bahn auch im unteren Teil der Strecke wieder fahren kann. «Heute ist ein Team von fünf Spezialisten im Einsatz», so Overney.
Nach ersten Erkenntnissen ist ein Fehler im Elektroantrieb der Bahn in der untersten Sektion schuld an dem Unterbruch. Am Samstagabend sei dann auch noch ein Fehler im Notantrieb dazugekommen. Diese unglückliche Verkettung von Defekten müsse nun schrittweise angegangen werden, so die Niesenbahn in einer Mitteilung.