Nosferatu-Spinne und Co.: Diese Exoten-Tiere leben jetzt in Schweiz
Die Nosferatu-Spinne macht es sich aktuell in der Schweiz bequem. Und auch künftig dürften exotische Tiere den Weg hierher finden, so Experten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nosferatu-Spinne hat es vom Mittelmeerraum bis in die Schweiz geschafft.
- Auch andere exotische Tierchen dürften in Zukunft hierzulande beheimatet sein.
- Grund dafür sind die steigenden Temperaturen, die den Norden immer angenehmer machen.
Bis vor zwanzig Jahren war sie noch im Mittelmeerraum beheimatet. Inzwischen aber drängt die Nosferatu-Spinne immer weiter Richtung Norden vor. Sogar in der Schweiz treibt der giftige Achtbeiner sein Unwesen – und beisst hier auch zu.
Ein Einzelfall ist das nicht, wie Oliver Yves Martin von der ETH Zürich erklärt. Denn: Vor der Nosferatu-Spinne zog es bereits andere exotische Tiere in die Schweiz. Der wohl bekannteste Fall: die marmorierte Baumwanze.
Sie wurde erstmals im Jahr 2004 in der Schweiz entdeckt. Seither befällt der Schädling aus Ostasien nicht nur Hauswände, sondern auch Obstbäume, Beeren, Gemüse, Mais, Soja und Reben.
Ebenfalls aus Ostasien eingeflogen ist die Kirschessigfliege. Ihre Fähigkeit, diverse Nutzpflanzen zu befallen und sich in Waldgebiete zurückzuziehen, macht sie zu einem ganzjährigen, schwierig zu bekämpfenden Schädling.
Klima zieht immer mehr Tierchen in die Schweiz
Noch nicht in der Schweiz, aber quasi «vor den Toren» befindet sich der Japankäfer. Dieser Schädling wurde vor einigen Jahren nach Norditalien eingeschleppt und breitet sich dort fortlaufend aus. Welche weiteren Tierchen als Nächstes in die Schweiz kommen, kann Martin auf Anfrage nicht beantworten.
Doch warum zieht es überhaupt immer mehr exotische Tiere in die Schweiz? Das liegt hauptsächlich an einer Entwicklung, erklärt Urs Tester, Abteilungsleiter Biotope und Arten bei Pro Natura. Und zwar am Klimawandel.
«Durch die steigenden Temperaturen kommen vermehrt Tier- und Pflanzenarten aus der Mittelmeerregion auch nördlich der Alpen vor», so Tester. Das werde sich auch in Zukunft nicht ändern.