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«Null Bock»: Experten warnen vor dem Liken von Arbeits-Memes

In den sozialen Medien kursieren täglich tausende Memes und Clips, die den Arbeitsalltag auf die Schippe nehmen. Wer diese liket, begibt sich auf Glatteis.

Soziale Medien
Apps von sozialen Medien sind auf einem Smartphone zu sehen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den sozialen Netzwerken kursieren unzählige Memes zur Lustlosigkeit beim Arbeiten.
  • Diese mit einem Like zu versehen, kann jedoch für Arbeitnehmer ungewollte Folgen haben.
  • Experten warnen deshalb davor, diese Videos und Memes unüberlegt zu kommentieren.

«Mein Chef dankt mir für meine Loyalität.» – «Mir, also dem, der sich für andere Jobs beworben hat, aber immer abgelehnt wird»: Solche Memes über die Arbeitswelt kursieren zu tausenden auf Social Media – und werden fleissig geliket und kommentiert.

Die meisten Arbeitnehmenden machen sich wohl wenig Gedanken darüber, welche negativen Folgen ein harmloses Like haben kann. Doch genau das ist gefährlich.

Benedikt Hell, Professor für Personalpsychologie an der Fachhochschule Nordwestschweiz, sagt zu Nau.ch, dass «grundsätzlich davon auszugehen ist, dass es Arbeitnehmenden schadet, wenn ihr Chef diese Likes entdeckt».

Zwar gäbe es datenschutzrechtliche Einschränkungen, dass private Profile im Internet dienstlich genutzt werden können. «Aber unsere Umfragen unter Unternehmen haben ergeben, dass die Firmen auch Social-Media-Profile auswerten.»

Zum Umgang mit solchen Beiträgen hat der Professor drei Ratschläge. «Entweder man steht zu seinen Äusserungen und nimmt die Schäden in Kauf», so Hell. Oder man soll sich mit solchen Beiträgen zurückhalten oder alternativ mit neutralen Profilen arbeiten.

Haben Sie auch schon Memes aus der Arbeitswelt geliked?

Auch Aldo Gnocchi, Dozent für digitales Marketing an der Fachhochschule Nordwestschweiz, sieht eine gewisse Gefahr im Liken solcher Posts. Aber: «Es gehört zum heutigen Zeitgeist, sich mit humorvollen Memes auszudrücken», sagt Gnocchi gegenüber Nau.ch. «Die Unternehmen müssten daher auch eine gewisse Offenheit und Toleranz zeigen.»

«Niedrigere Hemmschwelle»

Zudem seien die jüngeren Arbeitnehmenden tendenziell weniger loyal als jene der Baby-Boomer-Generation, da es heuer viel mehr Job-Angebote gebe. «Deshalb könnte auch die Hemmschwelle niedrigerer sein, einen solchen Post zu liken oder sogar zu teilen», so der Experte.

Trotzdem: Die Memes sind zwar kein Kündigungsgrund, allerdings könnten sie dem Image des Arbeitgebers schaden. Vorsicht sei insbesondere beim Karriere-Netzwerk LinkedIn geboten, da dieses die Aktivitäten in den Feed der Follower spielt.

linkedin
Das App des Business-Netzwerks LinkedIn auf einem Smartphone. - keystone

«Die Posts könnten das Zünglein auf der Waage sein, wenn die Leistung nicht stimmt», sagt Gnocchi weiter. Man sollte sich im Umgang mit den Posts daher die Frage stellen: «Kann ich mir das erlauben?»

Witze über Arbeitswelt auch auf TikTok

Auch Tedros «Teddy» Teclebrhan hat auf seinem TikTok-Kanal ein entsprechendes Video veröffentlicht. Dabei stapelt der deutsche Comedian Holzbalken hin und her, um Zeit zu schinden.

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Kein Bock - TikTok

Weil der Chef ihn beobachte, «muss es so aussehen, als würde ich was arbeiten», wie er im Clip sagt. Sein Tipp: «Immer in Bewegung bleiben. Isch egal, was du machsch.» Ob das sein Arbeitgeber auch so sieht?

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