Nur 1,47 CHF pro Liter: Berner Beamte tanken günstiger

Rebekka Affolter
Rebekka Affolter

Bern,

Die Angestellten der Kantonsverwaltung können an einer eigenen Tankstelle tanken. Dabei zahlen sie nur 1,47 Franken pro Liter Benzin.

tankstelle shell überfall
Eine Tankstelle (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Angestellte der Berner Kantonsverwaltung profitieren von tieferen Tankpreisen.
  • An einer eigenen Tankstelle zahlen sie nur 1,47 Franken pro Liter bleifrei.
  • Letztes Jahr profitierten 4362 Mitglieder von der Vergünstigung.

Am Schermenweg in Bern befindet sich eine Tankstelle, die nur Berner Staatsangestellte nutzen können. Mit einem bestimmten Badge kann dort getankt werden – viel günstiger als an einer kommerziellen Tankstelle.

Wie «Der Bund» schreibt, zahlen Angestellte der Kantonsverwaltung aktuell 1,47 Franken pro Liter bleifrei. Zum Vergleich: Bei den meisten Tankstellen kostet der Liter 1,68 Franken. Somit sparen die Staatsangestellten 12,5 Prozent ein.

Auch Schutz und Rettung darf günstiger tanken

Die Kantonsverwalter sind allerdings nicht die einzigen, die davon profitieren: Auf Anfrage der Zeitung sagt Gemeinderat Reto Nause, dass teilweise auch Stadtberner Angestellte Zugang zur Tankstelle haben. So sollen auch die rund 300 Mitarbeitenden von Schutz und Rettung dort tanken dürfen.

Schutz und Rettung Bern
Feuerwehr, Zivilschutz und Sanitätspolizei sind seit dem 1.1.2020 unter dem Dach von Schutz und Rettung Bern vereint. - Schutz und Rettung Bern

Umweltpolitisch sieht Nause bei den tieferen Preisen kein Problem. Demnach handle es sich vielmehr um eine Anerkennung für die Menschen, «die ihr Leben für die Gemeinschaft riskieren».

Auf der Kantonsebene profitieren allerdings mehr als nur 300 Menschen von der Vergünstigung: Ende letzten Jahres zählte die Treibstoffversorgungsgenossenschaft 4362 Mitglieder.

Kritik aus der Politik

Das Benzin kommt aus denselben Tanks wie das für die Dienstfahrzeuge, sagt Genossenschaftspräsident Christoph Kipfer gegenüber dem «Bund». Die erhöhe das Beschaffungsvolumen, was wiederum die Preise am Markt senke.

Wie Kipfer weiter sagt, werde die Zapfsäule nicht vom Kanton subventioniert. Für den Unterhalt würden Kantonsangestellte in ihrer Freizeit sorgen.

Reto Nause
Der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP). - bern.ch

In der Politik ist die Vergünstigung kaum bekannt, wie «Der Bund» weiterschreibt. Grossrätin Andrea de Meuron (Grüne, Thun) sagt dazu: «In Zeiten einer beschleunigten Klimaerwärmung ist das der falsche Anreiz.» Erst vor ein paar Jahren hielt der Regierungsrat fest, dass der Kanton «nachhaltiges Mobilitätsverhalten» fördern solle.

Regierungsratssprecher Christian Kräuchi hingegen sieht die Vergünstigung einfach als ein «kleines ‹Fringe Benefit›». Die meisten Arbeitgeber stellten ihren Angestellten kleine Vorteile zur Verfügung, um sich selbst attraktiv zu machen.

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