Nur 30 Prozent der Schwangeren wollen sich impfen lassen
Eine Umfrage des Universitätsspital Lausanne zeigt: Nur 30 Prozent der Schwangeren sind bereit, sich impfen zu lassen. Dabei zählen sie zur Risikogruppe.
Das Wichtigste in Kürze
- Werdende Mütter sind zögerlich, wenn es um eine Impfung gegen Corona geht.
- Eine Umfrage zeigt, dass nur 30 Prozent der Schwangeren sich impfen lassen würden.
- Experten empfehlen eine Impfung, um einen schweren Corona-Verlauf zu verhindern.
Werdende Mütter stehen einer Corona-Impfung skeptisch gegenüber. Gemäss einer Umfrage des Universitätsspital Lausanne würden sich nur rund 30 Prozent der 1551 Befragten impfen lassen. Fachärzte und Experte raten jedoch trotzdem dazu, da Schwangere zur Risikogruppe gehören.
Schwangere riskieren schweren Verlauf
Für die Zurückhaltung sehen die Studienverantwortlichen mehrere Gründe. Einerseits werde impfen während der Schwangerschaft von vielen immer noch als Tabu angesehen. Andererseits führe die Verbreitung von Falschinformationen zu dem Thema häufig zu Angst. Damit würden Schwangere jedoch einen schwereren Verlauf bei einer Infektion riskieren.
«Man weiss jetzt von guten Daten, dass das kein Problem für die schwangeren Frauen ist.» Das bestätigt Christoph Berger von der Eidgenössischen Impfkommission gegenüber SRF. Auch «für die Schwangerschaft und für das Kind» sei es unproblematisch. Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel steht die Impfung deshalb allen schwangeren Frauen offen.
Werdenden Müttern, welche an chronischen Erkrankungen leiden, wird sie sogar explizit empfohlen. Auch bei einem erhöhten Ansteckungsrisiko, zum Beispiel wegen der Arbeit. Auch Daniel Surbek, Chefarzt der Frauenklinik des Berner Inselspital, rät zu einer Impfung während der Schwangerschaft. Schliesslich sei es aber immer die persönliche Entscheidung der Schwangeren, betont er gegenüber SRF.
Impfen während der Schwangerschaft habe sich in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt. Mediziner hätten deshalb jahrelange Erfahrungen auf diesem Gebiet und könnten Falschinformationen im direkten Gespräch aufklären.
Denn eine Impfung schütze laut Surbek nicht nur die Mutter, sondern dank der übertragenen Antikörper später auch das Baby. «Da kann die werdende Mutter etwas sehr Gutes tun für ihr Kind.»