Oberster Hotelier erwartet 30 bis 40 Prozent weniger Logiernächte

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Bern,

Der oberste Hotelier Andreas Züllig glaubt, dass es 2020 etwa 30 bis 40 Prozent weniger Auslastungen in den Hotels gibt.

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Vor allem die Hotspots für Reisende aus Asien, dem arabischen Raum oder den USA wie Interlaken leiden unter den Folgen der Coronakrise. (Archivbild) - sda - KEYSTONE

Das Wichtigste in Kürze

  • Für 2020 werde es 30 bis 40 Prozent weniger Logiernächte geben laut Andreas Züllig.
  • Somit werden 260'000 Angestellte arbeitslos.
  • Eine so grosse Einbusse habe die Hotelbranche nicht mal während der Weltkriege gesehen.

Hotelier-Präsident Andreas Züllig rechnet für 2020 mit 30 bis 40 Prozent weniger Logiernächten. Ein Teil der rund 260'000 Angestellten der Branche werde den Job verlieren. Eine Lockerung der 1000er-Regel für Veranstaltungen ab September würde helfen. «Es ist eine ausserordentliche Krise, die uns im Mark trifft», sagte Züllig in der «Samstags-Rundschau» von Schweizer Radio SRF.

Nicht einmal während der Weltkriege habe die Hotelbranche ähnliche Einbussen erlebt. Eine konkrete Prozentzahl zu den erwarteten Stellenverlusten nannte der Hotelleriesuisse-Präsident nicht. Für Destinationen wie Interlaken oder Luzern, die stark von ausländischen Gästen abhängig seien, seien die Ausfälle aber massiv.

Züllig Hotelleriesuisse Coronavirus
Andreas Züllig, Präsident von Hotelleriesuisse, spricht an einer Medienkonferenz von Schweiz Tourismus. - Keystone

Erfreut zeigte sich Züllig, der in der Lenzerheide ein 4-Stern-Hotel betreibt, über die gute Auslastung der Hotels in den Bergen. «Seit der Wiedereröffnung am 20. Mai läuft der Betrieb überraschend gut.»

Es sei schon sehr erstaunlich, dass Schweizerinnen und Schweizer im Land blieben und hier Ferien machten. «Das habe ich noch nie erlebt.» Normalerweise verbrächten zwei von drei Schweizern ihre Sommerferien im Ausland.

Covid-Kredit zur Sicherheit

Sicherheitshalber habe er aber auch für seinen Betrieb einen Antrag für einen Covid-Kredit des Bundes von 500'000 Franken eingereicht. Den Betrag habe er bisher aber nicht beziehen müssen. Und er werde weiterhin alles dafür tun, «dass wir ihn nicht brauchen».

Tourismus Schweiz
Tourismus Schweiz - Keystone

Wenn die Krise nicht zu lange dauere, glaubt er, dass eine einstellige Prozentzahl an Betrieben die Kredite nicht zurückzahlen. Und deshalb in Konkurs gehen könnten. Wenn die Krise aber zwei, drei oder vier Jahre dauere, dann werde es kritischer.

Insbesondere für die darbende Stadthotellerie erhofft sich der Verbandspräsident eine Lockerung der Teilnehmer-Obergrenze für Veranstaltungen ab September. Diese liegt derzeit bei maximal 1000 Personen. So könnten in bescheidenem Ausmass auch wieder Messen, Kongresse und «Grossanlässe» stattfinden und damit Hotelbetten gefüllt werden. So könne man sich «langsam an die Normalität herantasten».

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