Offener Brief: Generalvikar Grichting soll zurücktreten

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Obwalden,

Am Mittwoch forderte der Präsident der katholischen Synode des Kantons Zürich den Churer Generalvikar Martin Grichting zum Rücktritt auf.

Martin Grichting, Generalvikar des Bistums Chur, sieht sich nach der Nichtwahl eines neuen Churer Bischofs mit einer Rücktrittsforderung konfrontiert.
Martin Grichting, Generalvikar des Bistums Chur, sieht sich nach der Nichtwahl eines neuen Churer Bischofs mit einer Rücktrittsforderung konfrontiert. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Präsident der katholischen Synode eröffnet Forderungen in einem offenen Brief.
  • Der Churer Generalvikar soll zurücktreten.

Die Nichtwahl eines neuen Churer Bischofs durch das Domkapitel hat unter Katholiken die Wogen hochgehen lassen. Am Mittwoch forderte der Präsident der katholischen Synode des Kantons Zürich den Churer Generalvikar Martin Grichting zum Rücktritt auf.

In einem offenen Brief schreibt Felix Caduff, er fordere Grichting auf, «im Interesse des religiösen Friedens im Bistum Chur zurückzutreten».

Nicht bestätigten Medienberichten zufolge war es der 53-jährige Generalvikar, der am Montag in der Versammlung der 22 Domherren in Chur darauf gedrängt hatte, die drei Wahlvorschläge des Papstes für einen neuen Churer Bischof nach Rom zurückzuweisen.

Grichting habe mit seinem Vorschlag der Nichtwahl und der Rückweisung an den Papst der ganzen katholischen Kirche in der Schweiz einen Bärendienst erwiesen.

Es könne nicht sein, dass das verbriefte Privileg der Bischofswahl durch das Domkapitel ausser Kraft gesetzt werde. Das sei für alle demokratisch denkenden Mitglieder «unserer Kirche ein inakzeptabler Affront», schreibt Caduff.

Das Bistum in Chur hatte weder vor noch nach der Versammlung der 22 Domherren am Montag im bischöflichen Schloss in Chur etwas zur Bischofswahl nach aussen kommuniziert. Bischofssprecher Giuseppe Gracia hatte alle Medienanfragen mit «no comment» abserviert. Sämtliche Informationen über den Verlauf der Sitzung mit der finalen Rückweisung des päpstlichen Vorschlags waren über Indiskretionen an die Öffentlichkeit gedrungen.

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