Organisation kritisiert IV für Umgang mit Behinderten.
«Agile.ch», die Organisation von Menschen mit Behinderungen, wirft der IV vor, behinderte Menschen in die Sozialhilfe abzuschieben und so zu sparen.
Das Wichtigste in Kürze
- Agile.ch wirft der IV vor, behinderte Menschen in die Sozialhilfe abzuschieben.
- Ausserdem fordert die Organisation Arbeitgeber auf, Menschen mit Behinderungen anzustellen
Behinderte Menschen sollen nicht von der Invalidenversicherung (IV) in die Sozialhilfe abgeschoben werden, findet «Agile.ch». Denn Sozialhilfe sei nicht geeignet für Menschen, die aufgrund langanhaltender Gesundheitsschädigungen nicht für ihre Existenzsicherung sorgen können.
Die IV spare, indem sie Menschen, die aufgrund ihrer Gesundheitsprobleme eine IV-Rente erhalten sollten, in die Sozialhilfe abschiebe, schrieb Agile.ch, die Organisationen für Menschen mit Behinderungen, im Newsletter, der am Donnerstag versendet wurde. In einem Positionspapier, fordert Agile.ch darum ein «sofortiges Ende» dieser Praxis.
Arbeitsmarkt ist nicht auf Eingliederung ausgerichtet
Das System der beruflichen Eingliederung habe einen gravierenden Fehler, hiess es weiter. Viele Menschen seien nach dem erfolgreichen Abschluss von Eingliederungsmassnahmen arbeitslos und müssten nach Ausschöpfung des Anspruchs auf Arbeitslosengeld Sozialhilfe beziehen.
Agile.ch fordert darum, dass die Eingliederung auf den Arbeitsmarkt so ausgerichtet wird, dass dieser Menschen mit Behinderungen auch tatsächlich offensteht. Arbeitgebende, die im Rahmen von IV-Eingliederungsmassnahmen Menschen mit Behinderungen beschäftigen, seien gefordert. Sie sollen ihr wahres Interesse an der Eingliederung unter Beweis stellen, indem sie Menschen mit Behinderungen tatsächlich anstellten.
IV muss von Sparkurs abkommen
Die Organisation verlangt auch, dass die Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Eingliederungsmassnahmen öffentlich zugänglich gemacht werden.
Um den aktuellen Spardruck bei der IV zu entschärfen, sei zudem eine Tilgung der IV-Schulden gegenüber der AHV dringend nötig. Sollte sich zeigen, dass die jährlichen Ausgaben der IV die Einnahmen regelmässig übersteigen, müssten zwingend neue Finanzierungsquellen erschlossen werden. Nur so könne die IV ihre Rolle als Versicherung für Menschen mit langandauernden gesundheitlichen Problemen wahrnehmen.