Ösi-Masche: Schweizer Polizeien warnen vor Münzen-Trick

Rosa Schmitz
Rosa Schmitz

Bern,

Einbrecher in Österreich greifen auf eine neue Masche zurück. Mit Münzen wird überprüft, ob wer zu Hause ist. Nun ist auch die Polizei hierzulande auf der Hut.

Einbrecher-Masche Österreich Münzen-Trick
Die Einbruchsmasche aus Österreich ist einfach, aber fies. Geld – so die Logik – lässt keiner liegen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Österreich gibt es eine neue Einbruchsmasche.
  • Dort werden Münzen als Falle gelegt, um zu schauen, ob Leute zu Hause sind.
  • Schweizer Polizeien warnen: Solche Tricks überqueren gerne mal die Landesgrenzen.

Die Taktiken für Einbrüche entwickeln sich ständig weiter. Dabei bleibt für Diebe eine wichtige Regel: sicherstellen, dass niemand zu Hause ist.

Anstelle von Klebeband an Türrahmen oder Müll in der Einfahrt kommen in Österreich hierfür nun Münzen zum Einsatz. Eine einfache, aber fiese Masche, vor der auch Schweizer Polizeien warnen wollen.

«Einbrecher kennen keine Landesgrenzen», sagt Miguel Lopez, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau. «Und das Vorgehen unterscheidet sich diesbezüglich nicht.»

Das Geld wird demnach auf Briefkästen oder in einem Spalt platziert. Wird die Münze weggeräumt, bedeutet das: Es ist jemand zu Hause. Oder es kümmert sich einer um das Haus, während die Besitzer in den Ferien sind. Sonst ist die Luft rein. Denn Geld wird in der Regel immer weggeräumt, wenn man es sieht.

Ob sich Einbrecher solche Methoden voneinander abschauen, entzieht sich Lopez' Kenntnis. Aber die Kantonspolizei Thurgau setzt auf Prävention. «Wir raten dringend, dem Haus auch bei Abwesenheit einen bewohnten Eindruck zu geben. Sprich: Licht brennen zu lassen, allenfalls verbunden mit einer Zeitschaltuhr oder anderen nützlichen Geräten wie einem Fernsehsimulator», sagt der Mediensprecher.

Polizei bei Verdacht informieren

Gemäss Erfahrung wirke es auf die Täter abschreckend, wenn sie davon ausgehen müssten, dass jemand zu Hause sei. «Selbstverständlich sollten aber auch die anderen grundlegenden Sicherheitsmassnahmen befolgt werden», führt Lopez aus. Zum Beispiel bei Abwesenheit und in der Nacht die Haustür zusperren. Bei Verdachtsmomenten sollte die Polizei informiert werden.

«Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig», sagt Melanie Merten, Mediensprecherin der Zuger Polizei, zustimmend. Allgemein gelte, dass rasche Hinweise für die Polizei sehr wertvoll seien. Es sollte nicht gezögert werden, den Notruf 117 zu wählen.

Vor allem, wenn unbekannte Personen durch das Quartier streifen. Oder Fahrzeuge auffällig langsam fahren oder parkiert sind. Aber auch wenn Geräusche wie das Klirren von Fensterscheiben ertönen. Merten: «Dank solcher Meldungen werden immer wieder Einbrecher verhaftet.»

Trick noch nicht weitverbreitet

Bisher scheint der Münzen-Trick nicht weitverbreitet zu sein. Den Kantonspolizeien Zürich, Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden sowie Sankt Gallen ist dieses Vorgehen bisher nicht gemeldet worden.

Florian Schneider, Mediensprecher der letzteren, sagt: «Erst beim Vorliegen von genügend Meldungen beziehungsweise Daten können allfällige Zusammenhänge zwischen Funden erschlossen werden. Und im Anschluss Delikte ausgewertet und Maschen erkannt werden.»

Der wichtigste Tipp im Bereich des Einbruchsschutzes sei und bleibe aber, verdächtige Feststellungen zu melden. So auch beim Fund von ungewöhnlichen Gegenständen.

Haben Sie schon einmal einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt?

Denn auch die Kantonspolizei Bern kann nicht ausschliessen, dass gewisse Vorgehensweisen aus anderen Kantonen oder Ländern übernommen werden. «Wir stellen vor allem fest, dass gerade bei Einschleichdiebstählen die ‹günstige› Gelegenheit genutzt wird», so Mediensprecherin Jessica Friedli.

Zum Beispiel: offene Türen und Fenster. «Deswegen weisen wir seit Längerem darauf hin, dass Wohnungen, Häuser und Autos abgeschlossen werden sollten.»

Dämmerungseinbrecher und -einschleichdiebe sind in der Regel am späten Nachmittag oder am frühen Abend in Wohnquartieren unterwegs. Sie halten teils stundenlang nach lohnenswerten Objekten Ausschau. Die Auswahl geschieht dann vielfach spontan, opportunistisch. Also: Vorsicht!

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