ÖV-Betreiberin zu Wetter: Sowas kam «in letzten 20 Jahren» nie vor
Für ein solches Schneechaos sorgte das Wetter noch selten. Die Berner ÖV-Betreiberin Bernmobil spricht von «einzigartigen Auswirkungen».
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem heftigen Schneefall gestern Nachmittag brach bei den ÖV-Betrieben das Chaos aus.
- In Bern wurden alle Tram- & Buslinien eingestellt. Sie fuhren heute Morgen noch nicht.
- Sowas sei in den letzten 20 Jahren nie vorgekommen, erklärt die ÖV-Betreiberin Bernmobil.
- In Luzern blickt man für einen Vergleich sogar noch weiter zurück.
Gestern erreichte der angekündigte Schnee das Flachland – und wie: Der heftige Schneefall sorgte teils für eine Schneedecke von über 20 Zentimetern, wie «Meteoschweiz» auf X schreibt.
Einige Menschen nutzten den vielen Schnee und nahmen kurzerhand die Langlaufski hervor. So kursieren aus Bern mehrere Videos von Personen, die am Donnerstagabend am Langlaufen waren.
Doch weniger Freude am Wetter hatten gestern sowie heute die vielen Pendler und die ÖV-Betriebe. Schweizweit fielen Busse, Trams und Züge aus oder hatten Verspätungen. In Bern wurden sogar sämtliche Bus- und Tramlinien eingestellt.
Wetter: Auswirkungen des Schneefalls in Bern «einzigartig»
«Die Auswirkungen des gestrigen Schneefalls sind wirklich einzigartig», sagt Rolf Meyer, Mediensprecher des Berner ÖV-Betreibers Bernmobil, auf Anfrage von Nau.ch zum Wetter. «In den letzten 20 Jahren kam es nie vor, dass wir das ganze Netz einstellen mussten.»
Die vergangenen Schneefälle hätten Unterbrüche und Störungen meist nur für wenige Stunden verursacht. «Von daher ist uns keine vergleichbare Situation in den letzten 20 Jahren bekannt», erklärt Meyer.
Gar noch weiter zurück blicken die Verkehrsbetriebe Luzern für einen Vergleich: «Unsere langjährigen Mitarbeitenden berichteten vom Februar 1999, als das letzte Mal derartige Verhältnisse herrschten. Ein solches ‹Schneechaos› läge damit ein Vierteljahrhundert zurück», erklärt Mediensprecher Marc Schwegler.
Der Rekordwert von 42 Zentimeter Neuschnee in Luzern sowie deren Auswirkungen auf Verkehrssituation und Strassenverhältnisse seien für alle eine Herausforderung gewesen.
In Zürich, wo am Abend das Busnetz eingestellt werden musste, fuhren immerhin die Trams weiter. Wenn auch in unregelmässigen Zeitabständen. «Ein letztes grosses Schnee-Ereignis gab es im Januar 2021», sagt Mediensprecherin Judith Setz von den Verkehrsbetrieben Zürich zum Wetter-Chaos.
Auch die Basler Verkehrs-Betriebe entschieden gestern kurz vor 21 Uhr, den Tram- und Busbetrieb bis Betriebsschluss einzustellen. Mediensprecher Benjamin Schmid vergleicht das aktuelle Schnee-Chaos mit zwei Vorfällen: «März 2006 wegen Schnee beziehungsweise Dezember 2022, als wegen Blitzeis Trams nicht ausfahren konnten.»