ÖV-Chauffeure in Bern erleben immer wieder Wildwest-Szenen
Es wird gehupt und geklingelt: In Bern überqueren Velos und Fussgänger teils haarscharf die Strassen. Für Tram- und Buschauffeure ist das eine Belastung.
Das Wichtigste in Kürze
- Direkt vor oder hinter einem Bus oder Tram sollte man die Strassen nicht überqueren.
- Dennoch kommt es in Bern immer wieder zu genau dieser gefährlichen Situation.
- Bernmobil mahnt nun mit entsprechenden Warnungen.
Am Bahnhof in Bern kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen. Fussgänger und Velofahrer huschen gerne mal vor dem fahrenden Bus oder Tram über die Strasse – und das teilweise haarscharf. Nun wird reagiert.
In den öffentlichen Verkehrsmitteln prangen jetzt Warnungen mit der Aufschrift: «Strasse nie direkt vor oder hinter einem Tram/Bus überqueren! Vorbeifahrende Fahrzeuge können Sie nicht rechtzeitig sehen.»
Erstellt wurde die Mahnung laut Bernmobil im Herbst 2022 nach den Bauarbeiten im Breitenrain-Quartier. «Hintergrund war, dass an der umgebauten Haltestelle Parkstrasse häufig Passanten direkt hinter/vor dem Tram die Strasse überquerten, anstatt den Zebrastreifen zu benutzen», heisst es auf Anfrage.
Glück im Unglück: Trotz häufiger Wildwest-Szenen ist die Zahl solcher Unfälle nicht angestiegen. Das bestätigt auch die Kantonspolizei Bern gegenüber Nau.ch.
«Grundsätzlich ist es so, dass die Mobilität im urbanen Raum zunimmt und sich daraus situativ Probleme ergeben können. Jedoch stellen wir keine aussergewöhnliche Situation bezüglich der Unfallsituation in den Städten fest.»
Leidtragend ist in diesem Fall einzig und allein das Fahrpersonal. Denn die gefährlichen Manöver der Fussgänger und Velos stellen für die Chauffeure eine zusätzliche Belastung dar.