Pandemie soll nicht auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden
Laut dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) hat sich in der Corona-Pandemie vor allem die Situation in Berufen mit niedrigen Löhnen verschlechtert. Insbesondere Frauen seien die Leidtragenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nationalrätin Sibel Arslan (BS/Grüne) betonte am Samstag in einem im Internet übertragenen Livestream des SGB die Wichtigkeit der Mindestlohn-Initiative.
Vor allem für Frauen und Migranten sei dies ein Muss, denn der Lohn solle zum Leben reichen. Die Schweiz könne sich das leisten, sagte Arslan.
Dieser Meinung war auch Unia-Präsidentin Vania Alleva. Durch die Pandemie habe sich die Situation vor allem für Frauen verschlechtert, sagte sie im Livestream. Die Pandemie könne aber auch eine Chance sein, denn es sei Zeit für eine soziale Wende. Man solle solidarisch aus der Krise kommen und letztendlich als Gesellschaft weiter kommen und Lohndiskriminierung beenden.
Die Pandemie treffe vor allem Frauen, denn die Berufe mit tiefen Löhnen seien von Kurzarbeit betroffen, auch Frauen im Homeoffice seien die Leidtragenden. Es brauche auch Antworten bei den Frauenrenten, denn ein Drittel der Frauen verfüge nicht über eine zweite Säule, sagte Alleva weiter.
SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer forderte einen linken Aufbruch. Sie äusserte sich auch zur AHV-Reform und kritisierte den geplanten «Rentenabbau» der Vorlage. Die Altersvorsorge solle nicht auf dem Buckel der Frauen stabilisiert werden, sagte Meyer.
Die soziale Ungleichheit habe wegen der Pandemie zugenommen. Dafür müsse man die Macht der Superreichen brechen, die sich auf Kosten aller anderen bereichern würden, sagte Meyer.