Party-Gruppe verwüstet Platz in Spiez BE – einer lässt Handy liegen

In Spiez BE sind am vergangenen Freitag die Spuren des Nationalfeiertags noch deutlich zu sehen. Der Platz vor dem BKW-Wasserkraftwerk mit Blick auf den Thunersee ist übersät mit verschossenem Feuerwerk.

Anwohner Marco Seiler* erzählt bei Nau.ch: «Ich war mit dem Hund draussen, da habe ich gesehen, dass auf dem Platz nicht aufgeräumt wurde.»

Bilder zeigen: Der Feuerwerksabfall liegt wild verstreut auf dem Platz. Zum Beispiel mehrere Schachteln der Feuerwerksbatterie «Skyfall» mit 36 Schuss in den Himmel. Dort ergibt das Glitzereffekte und einen zauberhaften roten Schweif.

Dumm nur: Dank einem der Übeltäter sind die unbekannten Abfallsünder schnell ausfindig gemacht. Denn als der Berner Oberländer Marco Seiler etwas näher rangeht, fällt ihm etwas auf. «Ich machte ein paar Fotos – und fand ein Handy am Boden.»

Er schreitet zu Tat. Verärgert schreibt Seiler in eine lokale Facebook-Gruppe: «Der Besitzer darf gerne eine persönliche Nachricht schreiben. Falls der einst schöne Platz wieder schön ist, gebe ich das Handy sehr gerne zurück.»

Und tatsächlich: Der Übeltäter meldet sich, erzählt Seiler gegenüber Nau.ch weiter. «Auf Facebook erkannte jemand das Telefon und so bin ich dann zu der Person gekommen, der es gehört. Die sind dann auch sofort gekommen und haben den Platz geräumt – alles gut!»

Es handelte es sich offenbar um ein Missverständnis zweier Gruppen, die am 1. August auf dem Platz Feuerwerk zündeten. «Sie haben sich falsch verstanden», so Seiler versöhnlich.

Die Gruppen hätten sich geeinigt, am Morgen wiederzukommen, um den Abfall zu entsorgen. «Einen Teil haben sie schon weggenommen – den Rest aber noch nicht. Dann hiess es: Die andere Gruppe räumt am Morgen auf – es kam aber niemand.»

Dass die Feuerwerk-Litterer später aufgeräumt haben, bestätigt auch ein anderer Anwohner, der nicht namentlich erwähnt werden will, bei Nau.ch. Er habe die Gruppe bei den Aufräumarbeiten beobachtet.

Und er erzählt: Es ist nicht das erste Mal, dass auf dem Platz nach dem 1. August nicht sofort brav aufgeräumt wurde. Schon im letzten Jahr sei massenhaft Feuerwerk liegengelassen worden. «Ich half damals sogar noch beim Aufräumen mit.»

Seiler spricht in diesem Fall also von einem Missverständnis. Doch wie die Gemeinde auf Anfrage bestätigt, ist es am 1. August auch zu mehreren Vandalenakten gekommen.

Das sei nicht untypisch, erklärt Gemeinderätin Pia Hutzli, die dem Ressort Sicherheit vorsteht. Immerhin: «Im Vergleich zu anderen Jahren gab es nicht signifikant mehr Vorfälle.»

Auch abgesehen vom Nationalfeiertag gebe es keine Häufung solcher Vorfälle, so Hutzli. «Vandalenakte kommen nur vereinzelt vor.»

Eine Anzeige bei der Polizei ging wegen der Verwüstungen nicht ein. Die Kantonspolizei Bern teilt auf Anfrage mit: «Uns ist keine entsprechende Meldung bekannt.»

*Name von der Redaktion geändert