Patienten müssen Verbandsmaterial selber mitbringen
Beim Inselspital Bern müssen Patienten für ambulante Wundbehandlungen das Verbandsmaterial selber mitbringen. Der Patient bekommt dabei das medizinische Material von einer Firma nach Hause geschickt.
Das Wichtigste in Kürze
- Patienten des Berner Inselspitals müssen die medizinischen Materialen bei ambulanten Wundbehandlungen selber mitbringen.
- Dazu bekommen die Patienten das medizinische Zubehör in grossen Mengen nach Hause geschickt.
- Das Inselspital begründet das Vorgehen damit, dass das Spital zu wenig Lagerplatz habe.
Ein Fall im Inselspital Bern
sorgt für Aufsehen. Wie «SRF» berichtete, soll es im Berner Spital üblich sein,
dass Patienten, die für ambulante Behandlungen ins Spital kommen, das Verbandsmaterial
selber mitbringen müssen.
So geschehen beim Berner Peter Baumgartner.
Nachdem der Mann sich einer grösseren Operation unterzogen hatte, bekam er
wenige Tage nach Spitalaustritt ein Paket mit medizinischem Material nach Hause
geschickt. Im 350 Franken teuren Paket war alles enthalten, was der Mann für
seine ambulante Behandlung im Spital benötigte. Das Material hatte Baumgartner
jeweils an die Behandlungen im Inselspital mitzubringen.
Zu wenig
Platz vorhanden
Das Inselspital begründete das
Vorgehen damit, dass es zu wenig Lagerplatz für das Material habe. Zudem
würde das Personal das medizinische Zubehör verschwenden, wenn zu viel davon im Spital selber
sei.
Mehr Material als notwendig
In den darauffolgenden drei
Wochen bekam Peter Baumgartner weitere drei Pakete nach Hause geschickt. Am
Ende solle er soviel Material bei sich zu Hause gehabt haben, dass er die Pakete
gar nicht mehr öffnete. Zwei Drittel des medizinischen Zubehörs blieben ungenutzt. «Ich
könnte mittlerweile einen kleinen Materialhandel aufziehen», wird der Mann von
«SRF» zitiert. Für ihn handelte es sich vor allem um
Verschwendung.
Bei
anderen grossen Spitälern wie in Zürich, Basel, St. Gallen und Baden käme laut
den Verantwortlichen ein solches Vorgehen nicht in Frage. Man sei überzeugt,
dass das Lagern von Verbandsmaterial für Patienten zu einer guten
Dienstleistung dazugehöre.