Personalmangel: Basler Spital musste Gebärende abweisen
Weil es zu wenig Fachkräfte gibt, müssen gebärende Frauen im Basler Bethesda-Spital zum Teil abgewiesen werden. Dieses Jahr waren zehn Frauen davon betroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Fachkräftemangel macht dem Basler Bethesda-Spital zu schaffen.
- Immer wieder können gebärende Frauen nicht mehr aufgenommen werden.
- Zehn Mal sei es dieses Jahr bereits zu einem Aufnahmestopp gekommen.
Die Geburtsabteilung des Basler Bethesda-Spitals hat mit Personalmangel zu kämpfen. Fehlende Fachkräfte und eine hohe Arbeitsbelastung durch coronabedingte Ausfälle bringen die Privatklinik an ihre Grenzen.
Zeitweise ist die Lage so prekär, dass schwangere Frauen abgewiesen werden müssen. Wie das SRF Regionaljournal berichtet, sei es dieses Jahr zehn Mal zu einem Aufnahmestopp auf der Geburtenabteilung gekommen.
Das bedeutet, das während einiger Stunden keine neuen Schwangeren mehr aufgenommen werden können. Die Frauen werden dann unter Umständen für die Geburt an ein anderes Spital verwiesen.
Eine Frau berichtet von ihrer Cousine, die sich kürzlich mit starken Wehen beim Bethesda-Spital anmelden wollte, aber abgelehnt wurde: «Sie haben ihr gesagt, sie solle nach Hause gehen, bis sie es nicht mehr aushält. Danach könne sie sich beim Universitätsspital melden.»
Basler Spital stellt mehr Personal zu besseren Löhnen an
Solche Vorfälle gibt es in der Privatklinik anscheinend immer wieder. Diese häufen sich seit dem Ausbruch der Pandemie aber: Weil immer noch Personal wegen Corona ausfällt, führe dies zu erschwerten Bedingungen.
Auch schon vor Corona sei es zum Teil zu Aufnahmestopps gekommen, wenn auch viel seltener: «Früher ist es vielleicht ein oder zweimal pro Jahr vorgekommen. Dieses Jahr zählen wir schon zehn Fälle», sagt Chefarzt Bernd Gerresheim zu SRF.
Das habe unter anderem auch mit den vielen Geburten zu tun, erklärt Gerresheim. Letztes Jahr habe das Bethesda-Spital so viel Geburten durchgeführt wie noch nie. Das bedeutet mehr Arbeit für gleich viel Personal, weshalb das Spital nun reagiert.
Um trotz des Fachkräftemangels Personal zu finden, hat die Klinik ihre Arbeitsbedingungen verbessert und die Löhne erhöht. So soll es künftig wieder gelingen, die Aufnahmestopps auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.