Personalmangel in der Pflege hat Folgen für Bevölkerung
Infolge des Personalmangels leidet die Qualität der Pflege, warnen die Gewerkschaften. Das bekommen auch die Patienten zu spüren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Personalmangel in der Pflege hat Konsequenzen für die ganze Bevölkerung.
- So lasse sich ohne Massnahmen eine sichere Pflege nicht mehr erbringen.
- Leidtragenden seien dann auch die Patienten.
Zum internationalen Tag der Pflege vom Freitag warnen die Gewerkschaften Syna und Unia wegen des Personalmangels vor Konsequenzen für die Bevölkerung. Bund und Kantone würden ihre Sparpolitik weiter verfolgen. Die Leidtragenden seien nicht nur die Pflegerinnen und Pfleger, sondern auch die Gepflegten.
Wenn die Politik die Pflegeinitiative nicht umsetze, lasse sich eine sichere Pflege nicht mehr erbringen. Bereits heute gebe es wegen des Personalmangels Abstriche bei der Körperpflege, mit Medikamenten ruhig gestellte Patientinnen und Patienten sowie tödliche Fehler.
14'803 Pflegestellen unbesetzt
Die Pflegenden machen deshalb am Freitag mit Trauermärschen auf die Misere aufmerksam. Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) verweist auf eine Umfrage, wonach die Qualität der Ausbildung während der Covid-19-Pandemie gelitten hat. Ende März habe der Jobradar gezeigt, dass 14'803 Pflegestellen unbesetzt sind, 6884 davon für diplomierte Fachpersonen.
Unia, Syna und SBK fordern fünf Sofortmassnahmen gegen den Pflegenotstand: Deutliche Lohnerhöhungen, höhere Zulagen und Zeitgutschriften sowie Zulagen für kurzfristige Dienstplanänderungen und fünf Wochen Ferien für bis 49-Jährige sowie ab 50 und 60 je eine Woche mehr. Hinzu kommen Zuschüsse für die familienexterne Kinderbetreuung.
Der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) rief das Pflegepersonal zur Teilnahme am Frauenstreiktag vom 14. Juni auf, denn die Frauen würden den grössten Teil der Plege- und Betreuungsarbeit leisten.