Säntis Bahnen und Hotel bleiben nach Lawine auf Schwägalp zu
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der Schwägalp AR ging am Donnerstagabend eine Lawine nieder.
- Die Polizei sucht heute Freitag weiter nach möglichen Verschütteten.
- Kurz nach dem Mittag informierten die Bahnbetreiber über das weitere Vorgehen.
Am Donnerstagabend hat eine Lawine auf der Schwägalp AR das Restaurant des Hotel Säntis verschüttet. Auch mehrere Fahrzeuge wurden von den Schneemassen zugeschüttet. Drei Personen wurden verletzt. Bis am Freitagvormittag sind bei der Polizei keine Vermisstmeldungen eingegangen, wie Marcel Wehrlin, Leiter Mediendienst der Polizei gegenüber Nau erklärt.
«Für uns nicht voraussehbar»
Heute kurz nach dem Mittag informierten auch die Säntisbahnen über den Lawinenniedergang. Geschäftsführer Bruno Vattioni erklärte mit zittriger Stimme: «Wir hoffen und dürfen davon ausgehen, dass keine weitere Personen vom Lawinenniedergang betroffen sind und die Arbeiten unfallfrei ablaufen können.»
Und er wehrte sich gegen allfällige Vorwürfe, die Bahnen hätten das Risiko falsch eingeschätzt. Eine Lawine von diesem Ausmass sei für die Bahnen nicht voraussehbar gewesen, betonte Vattioni. So etwas habe es in der 84-jährigen Geschichte der Bahnen noch nie gegeben. Man sei von den Schneemassen überrascht worden. Denn die Bahnen hätten eigentlich Erfahrung mit Lawinenniedergängen, jedoch eher auf dem Säntis als auf der Schwägalp.
Bahn und Hotel geschlossen
Der Schwebebahn- sowie der Gastronomie- und Hotelbetrieb bleibe bis auf weiteres geschlossen. Das Gebiet bleibe aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Aufgrund der Dunkelheit und des Schneefalls waren die Bergungsarbeiten vorübergehend eingestellt werden. Nun wurde die Suche nach möglichen Verschütteten wieder aufgenommen, wie die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden mitteilte.
Die Alpine Rettung Schweiz, das kantonale Tiefbauamt, Angehörige der Feuerwehren Hundwil und Urnäsch sowie der Rettungsdienst stehen im Einsatz. Die Schneemassen würden sondiert, bevor der Schnee abgetragen und geräumt werden kann.
«Einen Lawinenniedergang in diesem Ausmass habe ich noch nie erlebt», sagt Marcel Wehrlin. Er arbeitet seit über 20 Jahren bei der Kantonspolizei und ist in diesem Gebiet aufgewachsen.
Mit Bussen evakuiert
Rund 75 Menschen, die die Schwägalp verlassen wollten, wurden in der Nacht auf heute Freitag mit Bussen ins Tal gebracht. 30 weitere Hotelgäste sowie elf Angestellte, die die Nacht im Hotel verbracht haben, werden nun ebenfalls mit Bussen ins Tal gefahren. Die drei verletzten Personen haben zudem gemäss Polizei das Spital wieder verlassen können.
Die Schwägalpstrasse ist für den Verkehr wieder frei befahrbar. Die Zufahrt zur Talstation der Säntisbahn und dem Berghotel, dem Bereich des Lawinenkegels, bleibt weiterhin für jeglichen Verkehr gesperrt.