Petition fordert Weiterführung der Sonderfiliale
Seit Jahrzehnten gibt es im Berner Quartier Bethlehem während der Adventszeit eine Sonderpoststelle. Dieses Jahr zum letzten Mal. Dagegen regt sich Widerstand.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Post öffnet seit Jahrzehnten im Berner Quartier Bethlehem im Advent eine Sonderfiliale
- Dort gibt es den Poststempel Bethlehem und Briefmarken mit weihnächtlichen Sujets.
- Ab 2020 will die Post die Sonderfiliale nicht mehr anbieten.
Bethlehem mit der Geburtskirche von Jesu Christus liegt im Westjordanland. Aber auch in Bern gibt es ein Quartier mit diesem Namen. Diese Kohärenz nutzt die Post seit Jahrzehnten für eine schöne Aktion.
Im Quartierzentrum Tscharnergut öffnet sie jeweils während ein paar Tagen eine Sonderfiliale. Dort gibt es den jährlich anders aussehenden Poststempel und weihnächtliche Briefmarken. Vor drei Jahren war die Übergangsstelle noch eine Woche geöffnet, 2018 waren es noch vier Tage.
Heuer sind die Öffnungszeiten auf zwei Tage reduziert, gestern und heute. Nach 2019 ist Schluss. Das hat die Post nach reiflicher Überlegung entschieden. «Aufwand und Ertrag stimmen nicht mehr überein. Allein in den letzten zwei Jahren ging die Zahl der Stempelaufträge um 25 Prozent zurück», sagt Erich Goetschi, Mediensprecher der Post.
Obwohl die Sonderfiliale also nicht mehr bestehen bleibt, auf den Sonderstempel werden Weihnachtsafine nicht verzichten müssen. Diese werden ab 2020 beim «Stempeldienst» in Lyss BE aufgetragen. Und in der «normalen» Postfiliale Bethlehem kann man die Sendungen nächstes Jahr aufgeben, wo sie dann gesammelt und nach Lyss geschickt werden.
Petition für Erhalt der Sonderfiliale
Ein schwacher Trost für Otto Wenger, den Leiter des Quartierzentrums Tscharnergut. Er setzt sich für eine Weiterführung der Sonderfiliale ein.
Kurzerhand hat er eine Petition lanciert und sammelt am Eingang zur Poststelle Unterschriften. «Der Name Bethlehem ist etwas Spezielles und gute Werbung für uns.» Die Petition wird er der zuständigen Stelle der Post zukommen lassen. In der Hoffnung, dass dies bei den Verantwortlichen noch zu einem Umdenken führt.
