Pfadi Bundeslager: Tonnenweise Essen wurde weggeworfen
Das Pfadi Bundeslager ist vorbei, doch die Aufräumarbeiten dauern noch an. Jetzt zeigt sich: Es wurden tonnenweise Lebensmittel weggeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Pfadi Bundeslager im Goms VS ist Geschichte.
- Die Aufräumarbeiten dauern mit eineinhalb Wochen fast so lange wie das Lager selbst.
- Jetzt sind Bilder aufgetaucht, wie Container voller Lebensmittel entsorgt werden.
Am Samstag ging das grösste Pfadi Bundeslager der Geschichte zu Ende. Rund 30'000 glückliche Pfader machten sich aus dem Goms VS wieder auf den Heimweg.
Die Aufräumarbeiten dauern mit eineinhalb Wochen fast so lange wie das Lager selbst. Dass dabei viel entsorgt wird, ist klar. Jetzt sind jedoch Bilder aufgetaucht, die zeigen, wie tonnenweise frische Esswaren aus dem Lager weggeworfen werden.
Pfadi Bundeslager: Containerweise Essen entsorgt
Dem «Walliser Boten» wurden Aufnahmen zugespielt, die eine komplett mit Äpfeln gefüllte Baumulde zeigen. Dazu das Bild eines Mannes, der kistenweise frische Produkte in einen anderen Container schüttet. Die Zeitung schätzt, dass hier Lebensmittel im einstelligen Tonnenbereich weggeschmissen werden.
Ein anonymer Augenzeuge ist wütend: «Das gibts doch nicht. Kaum schaut die Öffentlichkeit nicht mehr genau hin, zeigen die Pfadis ihr wahres Gesicht. Für die Tausenden Äpfel hätte es sicher andere Verwertungsmöglichkeiten gegeben.»
«Es bricht uns das Herz, wir hatten keine Wahl»
Von der Zeitung mit den Aufnahmen konfrontiert, bestätigt Pfadi-Medienteam-Mitglied Florin Meier, dass am Montag viele Lebensmittel entsorgt werden mussten. Betroffen seien vor allem Äpfel, Peperoni, Käse und andere Milchprodukte. Es sei das einzige Mal seit dem Start des Lagers, das dies passiert sei, beteuert er.
Man habe wirklich alles versucht, um die Lebensmittel nicht wegwerfen zu müssen. Auf einer Tauschplattform konnten die Pfadis Essen untereinander tauschen. Die Bestellungen wurden wegen der Hitze nach unten angepasst.
Zudem habe man am Ende Essen an Helfer und Bedürftige verteilt. Und schliesslich konnten Einheimische und Gastrobetriebe bei einem Rampenverkauf zugreifen. Was dann noch an Milchprodukten, Gemüse und Früchten übrigblieb, wurde entsorgt.
Schlussendlich sei die Planung der Versorgung eines Lagers von der Grösse Sittens «immer eine Herausforderung». Meier: «Es bricht einem das Herz, doch wir hatten keine andere Wahl.»