Luzerner Pfarrer verlieren ihren Beamtenstatus. Die Volkswahl der Reformierte wurde abgeschafft.
Ein Pfarrer in einer Kirche.
Ein Pfarrer in einer Kirche. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Luzern schafft die Volkswahl von Pfarrern ab.
  • Erstmals in der Schweiz verlieren reformierte Pfarrer ihren Beamtenstatus.
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Die Reformierten des Kantons Luzern haben heute Sonntag die Volkswahl von Pfarrern abgeschafft, indem sie dem neuen Personalgesetz mit einem Ja-Stimmenanteil von 65 Prozent zustimmten. Somit werden reformierte Pfarrer künftig vom Kirchenvorstand angestellt.

15 Prozent der rund 35'000 stimmberechtigten Reformierten stimmten ab, wie die Reformierte Kirche das Kantons Luzern am Sonntag mitteilte.

Das Gesetz setzt die neue Kirchenverfassung von 2015 um, die den Beamtenstatus abschafft. Neu sollen Pfarrer, statt sich alle sechs Jahre einer Volkswahl stellen zu müssen, wie andere Kirchenmitarbeiter, vom Kirchenvorstand unbefristet öffentlich-rechtlich angestellt werden.

Referendum in der Kirche

Gegen das Personalgesetz der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Luzern hatte im Sommer das Komitee Pro Volkswahl über tausend Unterschriften gesammelt, doppelt so viele wie nötig. Damit kam es erstmals in der rund 50-jährigen Geschichte der Landeskirche zu einer Referendumsabstimmung.

Für das Referendumskomitee ist die Volkswahl eine zentrale Errungenschaft der Reformation. Die Pfarrer hätten in der Gemeinde eine Sonderstellung, die eine möglichst breite, demokratisch abgestützte Legitimation erfordere. Auch die Direktbetroffenen, die Pfarrer selbst, wollten mehrheitlich an der Volkswahl festhalten.

Der Kanton Luzern sei nun der einzige Kanton in der ganzen Schweiz, in dem die reformierte Landeskirche allen Kirchgemeinden die Volkswahl von Pfarrpersonen verbiete, teilte das Referendumskomitee heute Sonntag mit. Das habe unabsehbare Auswirkungen auf die Attraktivität der Pfarrstellen.

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