Pflegepersonal geht mit Pillen gegen Pflegenotstand auf die Strasse
In neun Schweizer Städten ging das Pflegepersonal mit der Gewerkschaft Unia auf die Strassen. Gefordert werden fünf Sofortmassnahmen.
Pflegerinnen und Pfleger haben am Mittwoch in neun Schweizer Städten Pillen verteilt und auf den Pflegenotstand hingewiesen. Gegen den Personalmangel in ihrem Berufszweig fordern sie fünf Sofortmassnahmen. Das Gesundheitssystem sei in der Krise, teilte die Gewerkschaft Unia mit.
Mehr als 15'000 Pflegestellen sind demnach unbesetzt, und pro Monat steigen 300 Pflegende aus dem Beruf aus. Die Situation spitze sich trotz der 2021 angenommenen Pflegeinitiative zu. Das Pflegepersonal forderte Bundesrat und Parlament auf, den Volksauftrag ernst zu nehmen und sofort zu handeln.
Demografische Entwicklung verschärfe die Lage
Gerade in der Langzeitpflege ist der Personalmangel wegen der demografischen Entwicklung gemäss Unia gross. Ein Alter in Würde sei nicht mehr garantiert. Das könnten die Pflegenden nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren.
Die fünf geforderten Sofortmassnahmen umfassen höhere Löhne, eine Arbeitszeitreduktion, höhere Zulagen, bessere Arbeitszeiterfassung, und Zuschüsse an die familienergänzende Kinderbetreuung.