PHZH: Studenten sollen Studium wegen Lehrermangel unterbrechen
Das Wichtigste in Kürze
- Der akute Lehrermangel in der Schweiz sorgt weiter für Probleme.
- Die PHZH zeigt darum ihren Studenten auf, wie sie ihre Ausbildung unterbrechen können.
- Die Situation erfordere einen «pragmatischen Schritt», erklärt die Prorektorin.
Der Mangel an Lehrpersonen eskaliert im Kanton Zürich immer weiter. Nachdem zahlreiche offene Stellen auf dieses Semester unbesetzt blieben, schrieben einige Schulen gar einen Finderlohn für neue Angestellte aus.
Jetzt zeigt die Pädagogische Hochschule Zürich ihren Studierenden auf, wie sie ihre Ausbildung zurückstellen können.
Angehende Lehrer sollen schon ins Klassenzimmer
Gemäss einem «Tagesanzeiger»-Bericht verschickte die PHZH ein Schreiben an alle Studierenden. Darin zeigt sie, wie man schon auf das kommende Schuljahr in den Beruf einsteigen und beim Lehrermangel Abhilfe schaffen kann. Explizit darauf hingewiesen wird zudem, dass auch Personen, die noch mitten im Studium stecken, für Schulen attraktiv sind.
Im Schreiben werden dafür drei Möglichkeiten vorgestellt. Das Studium ganz für einen Job unterbrechen, ein Wechsel zum Teilzeit-Studiengang oder ein Soforteinstieg nach dem vierten Semester. Die derzeitige Situation erfordere «einen pragmatischen Schritt», wird PHZH-Prorektorin Silja Rüedi zitiert.
Als Aufruf zum Studienunterbruch will Rüedi das Schreiben nicht verstanden haben. Sie lässt aber durchblicken, dass sie mit der Lösung von einem Ausbildungsstandpunkt her nicht restlos glücklich ist. Im Bericht ist auch von Druck aus der kantonalen Verwaltung die Rede.
Studierende sollen sich entscheiden
Vordergründig gehe es darum, nach der Pandemie aufzuräumen, erklärt Rüedi. Weil die Präsenzpflicht ausgesetzt war und viele Lehrer wegen Corona fehlten, hatten viele Studierende Notfall-Vertretungen übernommen. Darum hatten sie im Unterricht gefehlt. Es sei ein Kommen und Gehen geworden.
Wie waren Ihre Lehrer?
Diese Studierenden sollen sich jetzt entscheiden, wie sie weiterstudieren wollen. «Wir begrüssen es, wenn die Studierenden Schule geben, aber sie müssen sich an die Strukturen halten», so die PHZH-Chefin. Sie will darum, dass sie sich bis Mitte Juli für eine der offiziellen Möglichkeiten entscheiden.