Pierre Maudet unter Verdacht der Vorteilsnahme
Der kantonale Regierungspräsident Pierre Maudet wird der Vorteilsnahme bei einer Reise nach Abu Dhabi 2015 verdächtigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Staatsanwaltschaft Genf ermittelt gegen Pierre Maudet.
- Dem kantonalen Regierungspräsidenten soll eine Reise nach Abu Dhabi bezahlt worden sein.
Die Genfer Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag Ermittlungen gegen den kantonalen Regierungspräsidenten Pierre Maudet angekündigt. Sie verdächtigt ihn der Vorteilsnahme bei einer Reise nach Abu Dhabi 2015.
Das Kantonsparlament muss den Ermittlungen noch zustimmen. Die Staatsanwaltschaft schrieb am Donnerstag, Maudet, seine Familie und sein Staatschef seien zu einem Formel-1-Rennen in das arabische Emirat gereist. Kronprinz Scheich Mohamed Bin Zayed bin Al-Nahyan habe sie formell eingeladen.
Maudet, im September letzten Jahres Bundesratskandidat der FDP gegen Ignazio Cassis, sagte bisher stets, die Reise sei privat gewesen und von einem Freund bezahlt worden.
Beweiselemente deuten allerdings in eine andere Richtung: Der Kronprinz soll die Flüge in der Business-Class und die Unterkunft für mehrere tausend Franken bezahlt haben. Der zuerst als Zahlender genannte Geschäftsmann Saïd Bustany habe überhaupt nichts mit der Reise zu tun gehabt, schreibt die Genfer Staatsanwaltschaft. Das sei von den Beteiligten 2018 so abgemacht worden, um die wahre Finanzquelle zu vertuschen.