Sechs Pinguinküken sind im Zoo Zürich geschlüpft. Die Pingus wachsen – unkonventionellerweise – in Patchworkfamilien auf.
Königspinguine verweilen im Zoo Zürich.
Königspinguine verweilen im Zoo Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zoo Zürich wachsen sechs Pinguinküken in Patchworkfamilien auf.
  • Ungewohnt für die sonst monogamen Königspinguine.
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Die Familienverhältnisse bei den Königspinguinen im Zürcher Zoo sind etwas unkonventionell. Nichtsdestotrotz gibt es in diesem Jahr einen wahren «Kükensegen».

Sieben Eier haben die Königspinguine gelegt und aus sechs sind Küken geschlüpft – so viele wie noch nie in der dreissigjährigen Geschichte der Zürcher Brutkolonie, wie Zookurator Robert Zingg heute Mittwoch vor den Medien sagte.

Allerdings starb einer der Jungvögel beim Schlupf und einer mit knapp drei Wochen an einer Infektion. Die übrigen vier gedeihen jedoch prächtig, auch dank intensiver Betreuung der Elterntiere.

Das zweite Dreiecksverhältnis ist harmonischer. Bei diesem teilen sich zwei miteinander befreundete Weibchen ein Männchen. Auch in dieser Familie legten beide Weibchen ein Ei. Ausserdem «fand» das Männchen noch ein weiteres Ei, so dass sie zu dritt drei Eier betreuten. Schliesslich schlüpften zwei Küken und damit begannen die Probleme: Denn das eine Weibchen wollte beide Küken versorgen.

In der Natur sind Königspinguine während eines Brutzyklus streng monogam. Im Zoo sind die familiären Beziehungen nicht bis ins letzte Detail nachvollziehbar. So ist unklar, wer eigentlich die Väter der Küken sind. Sicher ist, dass es zwei Dreiecksverhältnisse in der Zürcher Kolonie gibt und zwei Paare sich zugeneigter Männchen, wie Zingg sagte.

Achtung, Eierdiebe!

Ein Männchen ist gleichzeitig mit zwei Weibchen liiert, die sich jedoch gegenseitig nicht ausstehen können. Beide hatten ein Ei. Während das eine Weibchen ihr Ei «verlor», schlüpfte aus dem anderen ein Küken. Nur wenn die Mutter nicht in der Nähe ist, darf auch das zweite Weibchen das Küken neben dem gemeinsamen Partner füttern.

Die Tierpfleger lösten den Konflikt, indem sie dem noch brütenden Weibchen sein Ei wegnahmen, das sich als unbefruchtet erwies. Stattdessen schoben sie ihm das zweite Küken unter und der Familienfrieden war wieder hergestellt. Allerdings starb eines der Küken nach drei Wochen. Das Überlebende wird nun von drei Elterntieren umsorgt.

Weil Königspinguine sich immer wieder gegenseitig die Eier oder sogar Jungtiere klauen, haben die beiden männlichen Paare je ein Gipsei erhalten. Damit sind die Tiere beschäftigt und machen nicht anderen die Eier streitig. «Das bringt Ruhe in die Kolonie», sagte Zingg.

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