Platzspitz: Mehrere Hundert besetzen Zürcher Platzspitz für Flüchtlings-Demo
Das Wichtigste in Kürze
- Aktivisten haben am Freitagabend den Platzspitz in Zürich besetzt und wollen bis Sonntag bleiben.
- Sie wollen nach eigenen Angaben «ein Zeichen gegen die Ausgrenzungspolitik» setzen.
- Die Polizei hat sich dazu entschieden den politisch motivierten Anlass zu tolerieren.
«Im Zuge der Platzspitzräumung wurden hier die Zwangsmassnahmen und das stigmatisierende Bild des ‹kriminellen Ausländers› erfunden», heisst es.
Die Gruppierung «Parc sans Frontières» prangert in einer Mitteilung die «Anwendung rassistischer Sondergesetze, die eine Gruppe von Menschen systematisch inhaftiert, schikaniert, isoliert und ausgrenzt.»
Polizei lässt Aktivisten gewähren
Die Aktivisten behaupten, dass Personen ohne geregelten Aufenthalt bis zu fünfeinhalb Jahre inhaftiert würden, ohne Straftaten begangen zu haben. Für den Platzspitz hat sich die Gruppierung nach eigenen Angaben entschieden, da dieser wie kaum ein anderer Ort in der Stadt Zürich für die Ausgrenzung und Repression stehe.
Mehrere Patrouillen seien ausgerückt, denen der Zugang zum Park auf friedliche Art und Weise verwehrt wurde, teilte die Stadtpolizei Zürich am Freitagabend mit.
Nach einer ersten Lagebeurteilung, Verhandlungen mit den Vertretern und nach Rücksprache mit dem Sicherheitsvorsteher sei entschieden worden, den politisch motivierten Anlass bis Sonntag 15 Uhr zu tolerieren. Voraussetzungen seien laut der Mitteilung, dass das Areal in sauberem Zustand verlassen und auf die Anwohnerschaft gebührend Rücksicht genommen wird.
Die Veranstalter hatten mobile Toiletten bestellt. Die Stimmung auf dem Gelände war nach Angaben der Polizei weitgehend friedlich. In der Nacht gingen bei der Polizei rund zwei Dutzend Lärmklagen ein. Die Demonstranten zündeten vereinzelt Böller und Knallpetarden. Sonstige Zwischenfälle seien nicht bekannt. Gemäss Stadtpolizei wird das Geschehen im Auge behalten.