Polizei fängt in Reinach Meitli auf Schulweg ab und schafft sie aus
Eine Primarklasse in Reinach AG ist schockiert: Zwei ihrer Gspänli werden auf dem Schulweg abgefangen und in ein Flugzeug nach Sri Lanka gesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Reinach AG wurden zwei Mädchen auf dem Schulweg abgefangen und ausgeschafft.
- Jetzt sammeln ihre Gspänli Spenden, damit sie trotzdem eine gute Schulbildung erhalten.
Plötzlich blieben die Plätze von Jasmy und Rushana in ihren Schulzimmern leer. Für Jasmys Gspänli, Fünftklässler aus Reinach AG, sitzt der Schock tief. «Wir sind alle erschrocken, es war sehr traurig. Ich konnte es selber nicht glauben», sagt ein Mitschüler zu «TeleM1».
Was ist passiert? Letzte Woche wurden die Mädchen auf dem Schulweg von der Polizei aufgegriffen. Wenig später sassen die beiden in einem Flugzeug nach Sri Lanka – sie wurden ausgeschafft.
Fünftklässlerin weinte aus Angst vor Ausschaffung
Schulleiter Hanspeter Draeyer war schon länger klar, dass bei Primarschülerin Jasmy etwas nicht stimmte. «Das Mädchen hat eines Tages ohne sichtbaren Grund angefangen, zu weinen.»
Die Klassenlehrerin habe sich dann um Jasmy gekümmert und erfahren, dass sie Angst habe vor einer drohenden Ausschaffung. Die Schule habe sich dann dafür eingesetzt, dass die Familie bleiben könne, so Draeyer.
Ohne Erfolg. Trotz der Bemühungen der Schule entschied das Migrationsamt eine Ausschaffung der sri-lankischen Mutter und ihrer beiden Töchter.
Abgefangen wurden die Mädchen, weil die Mutter dem Befehl nicht gefolgt ist. Polizeisprecher Adrian Bieri sagt: «Gerade in so einem speziellen Fall, in dem Kinder involviert sind, werden die Kinder von gut ausgebildeten Polizisten begleitet.»
Man informiere sie dabei genau, was der Grund sei für die Ausschaffung und bereite sie auf die Rückführung vor.
Gspänli sammeln für Schulbildung ihrer Kolleginnen
Jetzt sammeln die Schulkollegen von Jasmy Spenden. Fleissig backen und basteln die Kinder für ihre Mitschülerin und ihre Schwester. Als Zeichen der Solidarität gingen zwei Schülerinnen zudem mit den von den Schwestern gebastelten Laternen an das örtliche Jugendfest.
Mit den Spenden wollen sie den Schülerinnen auch in Sri-Lanka eine gute Schulbildung ermöglichen. Bislang konnten sie 3000 Franken sammeln.
Die beiden Mädchen lebten seit drei Jahren in der Schweiz und hatten sich gut integriert. Die Ausschaffung erfolgte, weil ihre Mutter als Asylbewerberin abgewiesen wurde.