Poller wird 4x jährlich umgefahren – nicht viel, sagt die Stadt Bern
Poller-Pech in der Stadt Bern: Die Schutzbefestigungen werden regelmässig umgefahren. Die Stadt relativiert das Problem.
Das Wichtigste in Kürze
- Poller aus Stein in der Berner Altstadt werden bis zu viermal jährlich angefahren.
- Der Poller schützt Autofahrer vor Stadtbach-Unfällen.
- Der Aufwand und die Kosten für die kaputten Poller sind aber überschaubar.
Können die Bernerinnen und Berner etwa nicht Autofahren?
Nau.ch-Leser Marcel I.* berichtet: «Immer wenn ich in der Berner Altstadt unterwegs bin, begegne ich einem umgefahrenen Poller. Kaum ist einer wieder aufgerichtet, liegt bereits der nächste am Boden.»
Tatsächlich: Die Stadt Bern bestätigt, dass immer wieder Poller umgefahren werden. Einige werden jährlich drei- bis viermal angefahren, sagt das Tiefbauamt gegenüber Nau.ch.
Doch: Die Situation erachte die Stadt «insgesamt nicht als problematisch». Die Kostenfolgen seien überblickbar. «Insofern sehen wir aktuell keinen Handlungsbedarf. Würde sich die Situation ändern und sich eine Häufung ereignen, würden Massnahmen eingeleitet.»
Das sei in der Vergangenheit mehrmals passiert. Allerdings werde dann nicht bloss der Standort des Pollers überprüft, sondern die gesamte verkehrliche Situation rundherum angeschaut.
Ein Poller, der besonders häufig umgefahren wird, steht in der Unteren Altstadt. Installiert wurde er an der Gerechtigkeitsgasse 1 im Rahmen einer Gesamtsanierung 2005/06. Der Poller soll Autofahrerinnen und Autofahrer davor schützen, nicht in den offenen Stadtbach zu fahren.
Stadt Bern: «Kein überaus hoher Wert»
«Er wird, wie die interne Statistik zeigt, pro Jahr im Durchschnitt rund dreimal umgefahren», bestätigt das Tiefbauamt. Doch: «Das ist angesichts der exponierten Lage in einer stark befahrenen Gasse kein überaus hoher Wert.»
In der Regel kann «der Zerstörer» ausfindig gemacht werden. «Ist der Schadenverursacher oder die Schadenverursacherin bekannt, liegt das Strafmass im Ermessen der Kantonspolizei.»
Konkrete Angaben zum Strafmass liegen Nau.ch nicht vor.
Das Tiefbauamt erklärt weiter: «Meistens werden sie einfach aus dem Sandbett gerissen und müssen neu verankert und gerichtet werden.»
Autofahrer müssen für Schaden aufkommen
Die Unfallverursacherinnen und Unfallverursacher müssen für den Schaden aufkommen. «Die Kosten dafür betragen rund 300 Franken und werden durch die Versicherung des Verursachers oder der Verursacherin beglichen.»
Immerhin: Dank des Pollers landen die Autos nicht (mehr) im Stadtbach. Auch das kam in der Vergangenheit nämlich schon wiederholt vor.
Derweil laufen die Diskussionen in Bern heiss, die Autos gänzlich aus der Unteren Altstadt zu verbannen.
* Name von der Redaktion geändert