Porno flimmert über Parkuhr-Bildschirm in Baden AG
In Baden AG will eine Frau bloss ihren Parkplatz bezahlen, muss sich stattdessen aber einen Porno auf dem Automaten ansehen.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Parkhaus in Baden AG ist auf einem Zahlungsapparaten ein Porno gelaufen.
- Eine Autofahrerin ist geschockt: Sie hat das Vertrauen in das Parkhaus verloren.
In einem Parkhaus in Baden AG wurde vor einigen Tagen ein neues Parksystem eingeführt. So weit so gut – es funktioniert ohne Schranken, dafür werden die Nummernschilder der Autos per Scanner erfasst. Bezahlt wird das ganze schliesslich per Park-App oder an der Parkuhr.
N.B.* entscheidet sich für die altmodische Variante, die Parkuhr. Bereits beim Einfahren merkt sie, dass bei dem Automaten darauf hingewiesen wird, dass er defekt ist. Später versucht sie trotzdem zu bezahlen, erzählt sie der «Aargauer Zeitung».
«Total daneben»
Jetzt hat sich die Position des Zettels, auf dem auf den Defekt hingewiesen wird, verändert: Dieser wurde nach unten verschoben. Auf dem freien Bildschirm läuft nun ein Porno.
B. nimmt ihr Handy in die Hand und filmt die Szenerie: Ein Mann und eine Frau während dem Sex, rechts oben die Adresse eines Accounts auf der Blüttelplattform OnlyFans.
Sie empört sich: «Die Firma nimmt alles von uns, unsere Daten, unsere Kennzeichen. Sie bringt es aber nicht fertig, ihre Technik richtig zu programmieren.»
Das Ganze sei «total daneben». Sie habe das letzte Mal ihr Auto dort parkiert. «Wenn schon das System so vulnerabel ist, was passiert dann mit unseren Daten?»
Parkuhr-Bildschirm gehackt
Die Mobility Hub Parkservice Switzerland GmbH, die das Areal verwaltet, beschwichtigt: Der Vorfall sei einzigartig. Die Parkraumtechnik habe sich zum Zeitpunkt des Vorfalls noch in der Installationsphase befunden.
Eine Drittperson habe sich illegal Zugriff auf das Interface verschafft und absichtlich Websites mit anstössigen Inhalten aufgerufen.
Am Mittwoch von 22.15 Uhr bis 0.48 Uhr liefen diese schliesslich auf dem Bildschirm ab. Das könne so technisch nachvollzogen werden.
Im Regelbetrieb wäre das nicht möglich gewesen, so die Firma. Dann ist nämlich der Bildschirm gesperrt. Und: «Die Straftäter sind klar erkennbar, sodass eine strafrechtliche Verfolgung erfolgen kann.» Es werde Anzeige erstattet.
*Name der Redaktion bekannt