Post sieht Verschwinden der Briefpost in Dänemark als Warnung
Die Abschaffung der Briefpost in Dänemark könnte ein Warnsignal für die Schweiz sein. Zu diesem Schluss kommt Post-Verwaltungsratspräsident Christian Levrat.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Post sieht die Abschaffung der Briefpost in Dänemark als ein Warnsignal.
- Dies würde zum Verschwinden der Grundversorgung und des Service Publics führen.
- Doch laut CEO Cirillo sei Dänemark der Schweiz in der Digitalisierung zehn Jahre voraus.
Post-Verwaltungsratspräsident Christian Levrat sieht die angekündigte Abschaffung der Briefpost in Dänemark als Warnzeichen für die Schweizerische Post. Ein ähnliches Abwarten wie bei der dänischen Post würde zum Verschwinden der Grundversorgung und des Service Publics führen.
«Wenn wir nichts machen, führt das direkt in eine dänische Situation», sagte Levrat am Donnerstag im Rahmen der Jahresmedienkonferenz der Post in Bern. «In wenigen Jahren ist die ganze Briefpost verschwunden, das Personal wurde massiv abgebaut.»
«Ich glaube, wir werden nie eine Situation haben, in der es akzeptabel wäre, die ganze physische Zustellung zu vergessen», so Levrat. «20 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz wären völlig abgehängt.» Das Angebot der Post sei inklusiv.
Droht Stellenabbau bei schweizerischer Post?
Eine Abschaffung der Briefpost könnte bei der Schweizer Post einen Stellenabbau von 15'000 Arbeitsplätzen mit sich ziehen, sagte CEO Roberto Cirillo. Dänemark verfüge über eine andere Gesellschaftsstruktur, was zu dieser Entwicklung geführt habe, hiess es weiter. Dänemark sei der Schweiz in der Digitalisierung zehn Jahre voraus.
Die dänische Post wird ab 2026 keine Briefe mehr in Dänemark zustellen. Dänemark sei weltweit eines der am stärksten digitalisierten Länder, und die Zahl der versendeten Briefe sei seit dem Jahr 2000 um 90 Prozent gesunken, hiess es Anfang März in einer Mitteilung.