Post stellt Werbeverträger Direct Mail ein und baut 3855 Stellen ab

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Bern,

Im nächsten Jahr schliesst die Post ihren Werbezusteller Direct Mail. Damit fallen 3855 Stellen weg, meist tiefe Teilzeitpensen.

Bei der Post-Konzerngesellschaft Direct Mail Company AG drohen fast 3400 Mitarbeitenden im Zustellbereich Arbeitszeitreduktionen und damit Lohnkürzungen.
Bei der Post-Konzerngesellschaft Direct Mail Company AG drohen fast 3400 Mitarbeitenden im Zustellbereich Arbeitszeitreduktionen und damit Lohnkürzungen. - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Post schliesst 2024 ihren Werbezusteller Direct Mail.
  • Damit fallen 3855 Stellen weg.

Die Post schliesst 2024 ihren Werbezusteller Direct Mail. Damit fallen 3855 Stellen weg, meist tiefe Teilzeitpensen.

Der Schritt erfolgt wegen des Rückgangs bei Werbesendungen und Gratiszeitungen, wie die Post am Mittwoch mitteilte. Insgesamt umfasst der Abbau 422 Vollzeitstellen.

Die 3855 im Zustelldienst tätigen Betroffenen tragen drei bis acht Stunden pro Woche Werbung aus. Das entspricht Teilzeitpensen von 8 bis 20 Stellenprozent. Angestellt sind sie im Stundenlohn. Zudem fallen die Stellen von 72 in Vollzeit oder mit höheren Pensen beschäftigten Personen weg.

«Umfassende Abfederungsmassnahmen»

Die Post prüft ihren Angaben zufolge «umfassende Abfederungsmassnahmen» und eine möglichst sozialverträgliche Umsetzung. Am Mittwoch startete das bei Massenentlassungen gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren.

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Das Logo der Post in Bern. - keystone

Die Post-Tochter Direct Mail Company (DMC) verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren einen Rückgang der Werbesendungen um einen Drittel. Unter solche Sendungen fallen etwa Flyer, Prospekte, Gratiszeitungen und andere unadressierte Werbung.

Die Hälfte des Rückgangs schreibt die Post den «Stopp-Werbung»-Klebern an den Briefkästen zu. Hinzu kamen der Verlust mehrerer Grossaufträge, regionale Mindestlöhne und die Teuerung.

Gewerkschaft fordert Sozialplan

Die Gewerkschaft Syndicom fordert einen Sozialplan für die knapp 4000 beschäftigten. Die Post müsse ihre soziale Verantwortung vollumfänglich wahrnehmen. Alle Betroffenen sollten ein Stellenangebot im Konzern erhalten.

Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Werbeverträgers Direct Mail handelt es sich um Menschen mit meist niedrigen Pensen, wie Syndicom am Mittwoch mitteilte. Darum sei die Zahl der Betroffenen derart hoch. Die Gewerkschaft erwartet von der Post, dass sie allen Mitarbeitenden ein Stellenangebot im Konzern macht.

Für jene, die ein solches Stellenangebot nicht annehmen wollen oder können, fordert Syndicom einen Sozialplan mit substanziellen Abgangsentschädigungen. Im weiteren sichert die Gewerkschaft den Beschäftigten Unterstützung im gesetzlich bei Massenentlassungen vorgeschriebenen Konsultationsverfahren zu.

Syndicom wird den Angaben zufolge Informationsanlässe durchführen und mit den Angestellten das weitere Vorgehen festlegen. Sollte es zu Entlassungen kommen, wird Syndicom die Mitglieder bei den Sozialplanverhandlungen vertreten.

Kommentare

User #6519 (nicht angemeldet)

Hans Bodenschazu und F.A.Hof hätten nie verkaufen sollen. Und vor allem den Hof Sohn nie mit einer GL Stelle belohnen sollen. Der hat den Untergang zu verantworten.

User #6871 (nicht angemeldet)

@5430 als Postmitarbeiter kann ich Dir genau sagen, was mit solchen Werberücksendungen geschieht... sie landen allesamt im Altpapier und erreichen den Absender gar nicht. Du machst Dir den Aufwand vergebens.

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