Postfinance will Gebühren erhöhen
Postfinance plant Aufschläge in der Dimension von total gegen 50 Millionen Franken. Das wären im Schnitt gegen 20 Franken mehr pro Kunde.
Das Wichtigste in Kürze
- Postfinance schockte diese Woche mit der Ankündigung, 500 Stellen bis 2020 abzubauen.
- Laut dem Chef des Unternehmens sollen aber auch die Kunden und die Eigner bluten.
- So soll es unter anderem zu Gebührenerhöhungen im Rahmen von 50 Mio. Franken kommen.
«Wir sparen nicht nur beim Personal, wir sehen uns auch gezwungen, Gebührenerhöhungen vorzunehmen», kündigte Postfinance-Chef Hansruedi König in einem Interview vom Freitag an. Auf die Frage, ob die Gebührenerhöhung so viel einbringen soll wie die angekündigten Personalkürzungen - also rund 50 Millionen Franken - sagte er: «Das wird sicherlich in dieser Dimension sein».
Postfinance zählt rund 2,5 Millionen Kunden, jeder von ihnen wird im Schnitt 20 Franken mehr pro Jahr zahlen müssen. Welche Produkte teurer werden, und ob auch die Gratis-Konti davon betroffen sind, verrät König gegenüber dem «Tages-Anzeiger» nicht. Die genauen Pläne will die Bank «im dritten oder vierten Quartal» bekannt geben.
Keine Dividende
Den Sparkurs von Postfinance zu spüren bekommen soll auch die Eigentümerin, die Post. «Für das laufende Geschäftsjahr und die darauf folgenden Jahre rechne ich damit, dass die Dividende ausfallen wird», sagte König weiter. Man könne nicht Stellen im geplanten Ausmass abbauen und gleichzeitig eine Dividende an den Eigner auszahlen.
Postfinance reichte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Bilanzgewinn von 136 Millionen Franken als Dividende an die Post weiter. Das Mutterunternehmen wiederum lieferte im letzten Jahr 200 Millionen Franken als Dividende beim Bund ab.
Postfinance hatte am Dienstag aus Kostengründen den Abbau von bis zu 500 Vollzeitstellen bis Ende 2020 bekanntgegeben. Der Post-Tochter im Bankengeschäft machen laut eigenen Angaben unter anderem wegen den Niedrigzinsen gesunkene Einnahmen und gesetzliche Regulierungen zu schaffen.