Preise für Wohneigentum steigen während Pandemie
Wohneigentum ist nach den anhaltenden Preissteigerungen für viele nicht realisierbar. Die Corona-Pandemie ist schuld daran.
Das Wichtigste in Kürze
- Während der Pandemie haben sich viele Menschen eine grössere oder zweite Wohnung gesucht.
- Das führte besonders im unteren Segment des Mietmarktes zu einer Verknappung.
- Das Bundesamt für Wohnungswesen präsentiert heute Freitag neue Daten zu dem Preisanstieg.
Nach Daten des Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) werden Mietwohnungen wieder knapper und das Eigentum ist stärker gefragt denn je. Und wird entsprechend teurer. Für viele Familien habe sich damit der Traum vom Einfamilienhaus quasi erledigt.
Zwar sei das Wachstum der Bevölkerung besonders bei der Schweizer Bevölkerung so bescheiden wie noch nie ausgefallen. Und auch das Wachstum der ausländischen Wohnbevölkerung habe im normalen Rahmen gelegen, heisst es am Freitag.
Dass diese Entwicklung nicht zu einer Entspannung der Preise geführt habe, liegt an einer Präferenzen-Änderung im Zuge der Pandemie. Viele Menschen hätten sich eine grössere oder zweite Wohnung gesucht.
«Diese rasche Verknappung ist besorgniserregend»
Auf dem Mietmarkt sei es im Jahr 2020 besonders im unteren Preissegment zu einer Verknappung gekommen. Aber auch das mittlere und obere Segment sei betroffen gewesen.
Vor allem in den Regionen Zürich und Zug, dem Arc Lémanique und im Grossraum Bern seien Mietwohnungen Mangelware. «Diese rasche Verknappung ist besorgniserregend», heisst es vom BWO.
Beim Wohneigentum habe sich die Lage indes kaum verändert, die Angebote seien weiterhin rar und das bei deutlich steigenden Preisen. Schuld hieran sei nicht zuletzt die schwache Bautätigkeit. «Ausser im Tessin gibt es kaum noch Orte, wo kapitalschwache Personen fündig werden können», heisst es hierzu.
Es seien vorwiegend Einzelpersonen, kinderlose Paare und ältere Menschen, die sich Wohneigentum leisten können. Zudem habe die Bedeutung von Vermögen zugenommen, was auch das steigende Alter der Käuferschaft erkläre.
Wohneigentum: Preise für Luxusobjekte stiegen um elf Prozent
Für Familien sei die Situation mittlerweile «problematisch». Im Vergleich mit 1990 sei die Situation aber heute immer noch besser. Denn damals waren sowohl Eigentum als auch Mietobjekte sehr knapp.
Neben Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen bleibt aber auch das Luxus-Segment von höheren Preisen nicht verschont. Gemäss Daten des Beratungsunternehmens Fahrländer Partner stiegen die Preise im zweiten Quartal 2021 für Einfamilienhäuser um 1,5 Prozent. Eigentumswohnungen lagen bei plus 1,0 Prozent.
Im gehobenen Segment legten die Hauspreise um 2,5 Prozent zu. Besonders heftig war im Vergleich zum Vorjahresquartal der Preisanstieg für Luxusobjekte, die um über 11 Prozent anzogen.
Gemäss Stefan Fahrländer besteht die rege Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen aber trotz der Preisanstiege weiterhin. Und der Preistrend dürfte sich – wenn auch etwas verlangsamt – weiter fortsetzen.