Preisgekrönte Kuh wegen Littering gestorben
Das Wichtigste in Kürze
- In Konolfingen BE wurden die schönsten Kühe der Gemeinde ausgezeichnet.
- Die Siegerin war bereits im Frühling wegen eines Abszesses im Bauch gestorben.
- Vermutlich wurde dieser durch einen verschluckten Abfall-Fremdkörper verursacht.
Das Red-Holstein-Rind Tamina aus der Zucht von Beat Leuenberger ist die schönste Kuh Konolfingens BE. Vor rund einer Woche wurde Tamina ausgezeichnet.
Doch über die Auszeichnung konnte sich der Landwirt nicht mehr wirklich freuen. Denn wie «Bern Ost» schreibt, war Tamina bereits im Frühling 2019 gestorben. Der Grund: Ein verschluckter Fremdkörper – wahrscheinlich Teile einer Aludose oder Plastikflasche.
Gegenüber dem Online-Newsportal erzählt Leuenberger, dass sich der Gesundheitszustand der Kuh schleichend verschlechterte. Er brachte seine Tamina ins Tierspital Bern und die Ärzte hätten schliesslich einen Abszess in der Bauchhöhle der hochträchtigen Schönheitskönigin entdeckt. Vermutlich war dieser von einem Fremdkörper verursacht worden.
Aufgrund des ungeborenen Kalbes konnte Tamina jedoch nicht operiert werden. Doch auch nach der Geburt ihres gesunden Babys ging es der Kuh nicht besser. Schliesslich musste sie im Mai geschlachtet werden.
Bauernverband warnt vor Littering
Der Schweizer Bauernverband warnt bereits seit Jahren vor den Littering-Gefahren für die Tiere. Gefährlich sind dabei nicht primär die grösseren Müll-Objekte, sondern die zerkleinerten Abfallteile.
Werden nämlich beispielsweise Aludosen oder Pet-Flaschen weggeworfen, geraten sie beim Mähen in landwirtschaftliche Maschinen, werden zerkleinert und schliesslich wieder auf der Wiese verteilt. Anschliessend werden sie zusammen mit dem Gras siliert und für den Winter im Stall haltbar gemacht.
Werden sie schliesslich von den Tieren aufgenommen, verursachen sie innere Verletzungen und Entzündungen. Im Extremfall sterben die Tiere sogar an den Folgen.
Auch Leuenberger erklärt gegenüber «Bern-Ost» die Problemlage von Littering: «Die scharfen Bruchkanten können dann zu schweren inneren Verletzungen führen – so wie jetzt bei Tamina.»