Privatpersonen finden in Bern 3500 Jahre alte Bronzehand
Zwei Privatpersonen machten im Kanton Bern wohl den archäologischen Fund ihres Lebens: eine 3500 Jahre alte Bronzehand mit Goldarmband.
Das Wichtigste in Kürze
- In dem 870-Seelen-Dorf wurde eine 3500 Jahre alte Bronzehand gefunden.
- Die Fundstelle fiel danach aber möglicherweise Grabräubern zum Opfer.
Wie der Archäologische Dienst des Kanton Berns heute Dienstag mitteilte, übergaben ihm zwei Privatpersonen im Herbst 2017 eine 3500 Jahre alte Bronzehand mit Goldarmband, einen Dolch und eine menschliche Rippe, die sie Prêles BE gefunden hatten. Die Archäologen entschieden sich für eine Nachgrabung, nicht zuletzt auch, um Raubgrabungen zuvorzukommen.
Doch es gibt Hinweise, dass zwischen dem Fund und der Nachgrabung am Fundort Löcher ausgehoben und wahrscheinlich Gegenstände entnommen wurden. Unterdessen läuft ein Strafverfahren, wie Adriano Boschetti, Leiter des Archäologischen Dienstes Bern eine Meldung des Regionaljournals von «Radio SRF» bestätigte.
Weitere Fundstücke
Bei ihren Nachgrabungen stiessen die Berner Archäologen auf Knochen eines erwachsenen Mannes, eine bronzene Gewandnadel und Spiralen, die als Haarschmuck gedient haben dürften.
Das Alter der Bronzehand wurde mittels Radiokarbondatierung in die Zeit von 1500 bis 1400 v.Chr. datiert. Dazu wurde der pflanzliche Klebstoff analysiert, mit dem das Goldblech an der Hand befestigt wurde. Die Hand von Prêles kann bis am 14. Oktober 2018 im Neuen Museum Biel besichtigt werden.
Fachleuten aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich sind gemäss Archäologischem Dienst des Kantons Bern keine ähnlichen Plastiken aus der Bronzezeit aus Mitteleuropa bekannt. Die Hand von Prêles dürfte wohl die älteste menschliche Skulptur aus Bronze in dieser Grösse sein.
Die Archäologen gehen davon aus, dass es sich bei dem auf dem Tessenberg über dem Bielersee bestatteten Mann um eine hochgestellte Persönlichkeit handelte. Nun arbeiten die Wissenschaftler daran, den Funden weitere Geheimnisse zu entlocken.