Rabat Marokko: Schweizer nach Mord verurteilt

Alexander König
Alexander König

Genève,

Wegen der Enthauptung von zwei skandinavischen Touristinnen in der Hauptstadt von Marokko, Rabat, wurde ein Schweizer zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Rabat Marokko Schweizer
Trauernde Menschen halten Fotos der ermordeten Touristinnen in den Händen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Genfer wird wegen Verbindungen zur Enthauptung zweier Touristinnen verurteilt.
  • Er muss für zehn Jahre hinter Gitter.

Nach der Ermordung zweier skandinavischer Backpackerinnen in Marokko muss einer der beiden beteiligten Schweizer für zehn Jahre hinter Gitter. Nicolas P. wird der Angehörigkeit einer terroistischen Organisation beschuldigt. Dies berichtet «RTS».

In das Urteil mit ein fliesst die Tatsache, dass der 33-jährige Genfer die Straftat nicht gemeldet hat. Indes bestätigt seine Familie das Urteil, wobei sein Anwalt am Freitag Berufung einlegen wird. «Der einzige Beweis ist ein Polizeibericht auf arabisch», lässt er sich aus der Zeitung zitieren.

Der Verurteilte behauptet, dass er die Mörder der Touristinnen nicht gekannt habe. Weil er jedoch mit anderen IS-Terroristen in Kontakt stand, wurde er verurteilt. Der andere Schweizer bestritt die Bekanntschaft hingegen nicht.

Ermordet und enthauptet

Mitte Dezember 2018 waren zwei skandinavische Touristinnen enthauptet worden. Die Leichen der 28-jährigen Norwegerin und 24-jährigen Dänin wurden am 17. Dezember in einer Gegend des Atlas-Gebirges gefunden.

Wegen mutmasslicher Verbindungen zur Tat, wurden mindestens 20 Menschen festgenommen. Die vier Hauptverdächtigen wurden in Marrakesch gefasst. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die Männer dem IS die Treue geschworen, jedoch keinen direkten Kontakt zur Führung der Terrormiliz.

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