Rammstein-Konzert sorgt für Bussen-Flut in Bern
Rammstein spielte in Bern zweimal vor ausverkauftem Haus. Rund ums Wankdorf waren die Quartiere zugeparkt. Das führte zu Anwohner-Frust – und Bussen-Flut.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Parkplätze rund ums Wankdorf waren wegen des Rammstein-Konzerts stark ausgelastet.
- Parkiert wurde kreuz und quer in den Quartieren.
- Bei den Anwohnern sorgte das für rote Köpfe – bei den Lindemann-Fans für viele Bussen.
Am Wochenende fanden die umstrittenen Rammstein-Konzerte im Berner Wankdorfstadion statt. Für einige wegen der Missbrauchs-Vorwürfe ein Skandal. Für Tausende aber ein Highlight. Das YB-Stadion war sowohl am Samstag als auch gestern Sonntag restlos ausverkauft.
Wer auch nur in der Nähe des Wankdorfs wohnt, bekam das mit. Nicht nur durch Lärm und Feuershow machte sich der Auftritt der Skandal-Band bemerkbar. Ein grosser Teil der Parkplätze in den Quartieren wurde nämlich von Konzertbesuchern blockiert.
So ging es auch Reto K.*, der nur 300 Meter entfernt vom Wankdorf im Breitenrain wohnt. «Ich fuhr eine halbe Stunde herum – um halb acht Uhr noch einen Parkplatz zu finden, war schlicht unmöglich. Ob in Hauseinfahrten oder auf dem Trottoir – alles war zuparkiert.»
Schliesslich parkierte Reto* seinen Wagen ebenfalls neben dem Parkfeld. «Da ich von meinem Fenster aus auf den ‹Parkplatz› sehe, konnte ich überwachen, ob ich eine Busse kriege. Die Rammstein-Besucher konnten das nicht ...»
Während die Lindemann-Fans die Musik hören, hagelt es rund ums Stadion nämlich Bussen. Bilder zeigen, wie zahlreiche 100-Franken-Zettel unter den Scheibenwischern klemmen.
Die Kantonspolizei Bern bestätigt: «Es wurden an beiden Konzerttagen insgesamt zahlreiche Bussen ausgestellt. Durch unsere Mitarbeitenden konnte festgestellt werden, dass das Parkplatzangebot in den Parkkartenzonen sehr stark ausgelastet war.»
Eigentlich sollten Rammstein-Fans nicht in die Quartiere
Es habe aber dennoch jeweils einzelne freie Parkfelder gegeben. «Wie üblich bei grösseren Anlässen wurde an beiden Konzerttagen der sogenannte Anwohnerschutz gestellt», so die Kapo-Sprecherin Jolanda Egger.
Das heisse, dass rund ums Stadion Zufahrtsstrassen in Quartiere gemäss den üblichen Prozessen mit Signalisationen versehen wurden. Diese gestatten die Zufahrt nur Anwohnenden und Zubringerinnen und Zubringern.
Geklappt hat dies offenbar aber nicht immer und überall, wie Reto K.* schildert.
«Um 23 Uhr kamen ein paar Rammstein-Fans aus Deutschland zu ihrem Auto, das sie direkt vor meiner Wohnung parkiert hatten. Sie waren gut drauf, entschuldigten sich auch noch bei mir, dass sie einen Parkplatz blockiert hätten. Sie nahmen die Busse ab, verabschiedeten sich und fuhren davon.»
* Name der Redaktion bekannt