Rammstein: Trotz Vorwürfen - 40'000 Fans feiern die Band in Bern
Trotz der Missbrauchsvorwürfe gegen Leadsänger Till Lindemann spielte die Rammstein gestern Samstag im ausverkauften Wankdorf Stadion.
Das Wichtigste in Kürze
- Rammstein trat gestern Abend im Berner Wankdorf Stadion auf.
- Rund 40'000 Fans feierten die Band.
- Dies trotz Missbrauchs-Vorwürfen gegen Till Lindemann.
Mehrere Frauen erhoben in den vergangenen Wochen Vorwürfe gegen Till Lindemann (60). Sie seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershow-Party kommen wollen. Dort soll es zu nicht einvernehmlichen sexuellen Handlungen gekommen sein.
Auch wurde der Vorwurf laut, die Frauen seien bei den Konzerten mithilfe von K.-o.-Tropfen und Alkohol gefügig gemacht worden sein.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen Lindemann. Rammstein-Drummer Christoph Schneider (57) distanzierte sich in einem Statement von Lindemann. Der Frontmann habe sich von den anderen Bandmitgliedern entfernt. Dennoch will man gemeinsam weitermachen.
Demonstranten vor Konzert
Die Juso forderte im Vorfeld deshalb die Absage der Schweizer Konzerte – ohne Erfolg. Der Veranstalter «Gadget abc» sehe keinen Grund, die Shows abzusagen, hiess es in einem Statement.
Vor dem Konzert gestern Abend haben 100 Personen beim Wankdorf-Stadion demonstriert. Auf Transparenten forderten die Demonstrierenden «Keine Bühne für Täter». Mit Choreografien und in Sprechchören wandten sie sich gegen sexualisierte Gewalt.
Fans campierten vor Stadion
Davon liessen sich die rund 40'000 Konzertbesucher nicht beeindrucken. Bereits früh am Morgen campierten Rammstein-Fans vor dem Stadion. Viele waren extra aus anderen Ländern angereist.
Rammstein liess sich beim Konzert nichts anmerken. Nach zweieinhalb Stunden Power-Show verabschiedeten sich Lindemann und seine Band-Kollegen wie gewohnt mit Knie-Fall vom Publikum.
Heute Abend tritt die Band zum zweiten Mal in Bern auf, danach geht es weiter nach Madrid.
Rammstein-Frontsänger Till Lindemann hatte die Vorwürfe gegen ihn zuletzt zurückgewiesen. Diese seien ausnahmslos unwahr. Die Anwälte des Sängers hätten wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art rechtliche Schritte gegen einzelne Personen eingeleitet.