Am Samstag und Sonntag tritt die Band Rammstein in Bern auf. Nach den Vorwürfen gegen Sänger Till Lindemann sind rund 100 Personen einem Demo-Aufruf gefolgt.
100 Personen demonstrieren am Samstag gegen das Konzert von Rammstein in Bern.
100 Personen demonstrieren am Samstag gegen das Konzert von Rammstein in Bern. - sda - Christian Zingg, Keystone-SDA

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 100 Personen demonstrieren am Samstag gegen das Rammstein-Konzert in Bern.
  • Die Juso forderte im Vorfeld eine Absage wegen der Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann.
  • Die Demonstrierenden fordern «Keine Bühne für Täter».
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Trotz Vorwürfen gegen Frontmann Till Lindemann (60) führen Rammstein ihre Tournee weiter. Am Samstag und Sonntag tritt die Band im Berner Wankdorf Stadion auf.

Das führte im Netz zu einem Aufschrei. Einige Fans distanzierten sich klar von dem Event und verkauften ihre Tickets. Andere riefen zu Demonstrationen gegen Lindemanns Auftritt auf, so etwa das feministische Streikkollektiv Bern und die Juso.

Demo
Rund 100 Personen nahmen an der Demo gegen Rammstein teil.
Wankdorf
Trotz der Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann besuchten zahlreiche Menschen den Auftritt der Gruppe in Bern.
Demo
Organisiert wurde die Demo unter anderem von der Juso und dem feministischen Streikkollektiv Bern.
Demo
Die Demonstrierenden wurden von Rammstein-Fans ausgebuht.

100 Demonstrierende vor Konzert

So haben rund 100 Personen haben am Samstagnachmittag beim Berner Wankdorf-Stadion gegen die beiden Konzerte der deutschen Band Rammstein demonstriert. Die Polizei hielt die Gruppe von den vor dem Stadion wartenden Konzertbesuchern fern.

Auf Transparenten forderten die Demonstrierenden «Keine Bühne für Täter». Mit Choreographien und in Sprechchören wandten sie sich gegen sexualisierte Gewalt.

Zwischen den durch die Polizei getrennten Demonstrierenden und den Konzertbesucherinnen und -besuchern kam es zu leichteren Provokationen. Einige Demonstrierende zeigten den Wartenden den Mittelfinger, und Rufe wie «Till, verschwinde Mann» ertönten.

Die Konzertbesucher zeigten sich gelassen bis gleichgültig. Einige machten Selfies mit den Demonstrierenden hinter dem Absperrband der Polizei.

Juso fordert Absage der Konzerte

Die Juso Schweiz hatten im Vorfeld der beiden Konzerte in Bern den Veranstalter zu einer Absage aufgefordert. Und sie lancierten eine Petition. Hinter dieser stehen auch die SP Frauen, die feministische Friedensorganisation cfd und die Nichtregierungsorganisation gegen Gewalt an Frauen, Brava.

Würden Sie noch ein Rammstein-Konzert besuchen?

Der Veranstalter Gadget abc verwies darauf, dass bisher weder der Band noch einem Bandmitglied strafbare Handlungen nachgewiesen wurden. Vor diesem Hintergrund gebe es juristisch keine Basis für eine Konzertabsage.

Till Lindemann, der Sänger von Rammstein, ist mit Vorwürfen sexueller Gewalt konfrontiert. Er liess sämtliche Anschuldigungen durch eine Anwaltskanzlei zurückweisen.

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Rammstein-Sänger Till Lindemann auf der Bühne.
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Aktivisten demonstrieren vor Beginn des Konzertes der Band Rammstein vor dem Stadion in München.

Den Anschuldigungen gemäss sollen ausgewählte Frauen in der vordersten Reihe – Row Zero – platziert worden sein. Später an der Party nach den Konzerten seien sie mit K.o.-Tropfen oder Alkohol betäubt und sexuell missbraucht worden. In den Berner Konzerten gibt es keine Row Zero und ein Betreuungsangebot.

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