Rassist schlägt Ukrainerin in Zürich ins Gesicht
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende geht ein Mann in Zollikon ZH auf eine Ukrainerin los.
- Er beleidigt sie zunächst rassistisch, dann schlägt er ihr ins Gesicht.
- Anya erzählt bei Nau.ch, dass sie sich seither nicht mehr sicher fühlt.
«Plötzlich schrie er mich an», berichtet Anya im Interview mit Nau.ch. Die Ukrainerin ist am Wochenende in Zollikon ZH, unweit der Grenze zur Stadt Zürich, nachts mit ihrem Hund unterwegs. Da wird sie von einem Mann aus der Nachbarschaft angegangen – verbal und dann auch physisch.
«Ich habe ihn schon oft hier gesehen», erinnert sich Anya gegenüber Nau.ch. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite sei er an ihr vorbeigelaufen und habe ihr aus dem Nichts «Scheiss-Ukrainerin» zugerufen.
«Ich war sehr schockiert», sagt sie. Doch sie lässt sich nicht einschüchtern. Sie sei daraufhin zum Mann rüber gelaufen und habe ihn nach seinem Namen gefragt. Anya habe ihm gesagt, sie wolle ihn wegen Rassismus anzeigen.
Dann sei die Situation komplett eskaliert.
Nach Anzeige-Drohung schlägt Mann Anya ins Gesicht
«In diesem Moment wurde er nur noch aggressiver», erzählt sie. Erst habe er verbal mit einem «Scheiss-Ausländer» nachgedoppelt. Dann sei er handgreiflich geworden.
«Er schlug mir ins Gesicht», erzählt sie. Daraufhin habe die Ukrainerin den Mann aus ihrer Nachbarschaft weggeschubst und ihn zwischen die Beine getreten. «Dann fiel er auf den Boden und ich rannte mit meinem Hund weg.»
Anya versteckt sich daraufhin in einer Parallelstrasse und ruft die Polizei an.
Diese kommt schliesslich auf Platz und begleitet die Frau sicher nach Hause. Der Schock sitzt tief. Sie habe Angst gehabt, dass der Rassist sie noch einmal attackiere, so Anya. Ihr wird geraten, eine Anzeige zu machen. «Das ist nun mein Plan», sagt sie.
Der besagte Mann ist offenbar in der Nachbarschaft bekannt. Laut einer von Anyas Nachbarinnen soll dieser bereits in der Vergangenheit Ausländer beleidigt haben.
Polizei bestätigt Einsatz
Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt die Stadtpolizei Zürich den Einsatz. Eine Anzeige sei bislang aber nicht eingegangen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Fühlst du dich in deiner Nachbarschaft sicher?
Anya hat sich in ihrer Nachbarschaft bislang immer sicher gefühlt. Das sei nun anders, wie sie Nau.ch erzählt. «Ich habe Angst rauszugehen, auch am Tag.»
Ein kleines Stück Sicherheit gibt ihr ein neuer Begleiter. «Ich habe mir einen Taschenalarm bestellt», sagt sie. «Wenn ich den Mann das nächste Mal sehe, werde ich ihm sagen, dass gegen ihn eine Anzeige vorliegt.»