Aufgrund angeblicher diskriminierender Darstellungen von Chinesinnen und Chinesen wurde das Kartenspiel «Tichu» aus der Badi von Dachsen ZH verbannt.
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Spielkarten. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die feministische Streikbande Schaffhausen ist über ein Kartenspiel in einer Badi erbost.
  • Dieses ist laut der Gruppe gegenüber Chinesinnen und Chinesen rassistisch.
  • Schlussendlich lenkte die Badi in Dachsen ZH ein und entfernte das Spiel.
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In der Badi Bachdelle in Dachsen ZH ist eine hitzige Debatte entbrannt. Im Zentrum steht das Kartenspiel «Tichu», ein von einem Schweizer Spieleerfinder kreiertes Spiel mit asiatischem Flair.

Die feministische Streikbande Schaffhausen hält das Spiel aufgrund seiner Darstellungen für rassistisch. Wie die «Schaffhauser Nachrichten» berichten, forderte die Gruppe deshalb eine Entfernung aus der Badi.

Die Darstellungen von Chinesinnen und Chinesen auf den Karten seien diskriminierend. Sie machten auf das Spiel aufmerksam, welches öffentlich in der Badeanlage zur Verfügung stand.

Tichu
Das Kartenspiel «Tichu» stammt vom Schweizer Spieleerfinder Urs Hostettler. - abacusspiele.de

Zunächst habe es bei Beanstandung noch Widerstand gegeben, wie die Streikbande auf ihrem Instagram-Account schrieb. Doch später scheint der Protest doch noch gefruchtet zu haben: «Das Spiel wird entsorgt – danke vielmals Badi Dachsen», wurde verkündet.

Auf den Karten sind gelb gezeichnete Chinesen in traditioneller Kleidung abgebildet. Darunter bekannte Figuren wie Konfuzius, Mao Zedong und der letzte chinesische Kaiser Puyi.

Findest du das Kartenspiel «Tichu» rassistisch?

Der Erfinder des Spiels, Urs Hostettler, verteidigt gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten» die Darstellungen: «Natürlich glaubte und glaubt niemand, dass Chinesen realiter kaisergelbe Hautfarbe haben. So wenig wie die Simpsons in Springfield.» Ebenso hält Hostettler fest, dass in dem Spiel auch ein Schotte mit pinker Hautfarbe vorkommt. Darüber habe sich niemand beschwert.

Badi-Betreiber: «Enthalten uns einer Beteiligung an politischen Diskussionen»

Dennoch räumt der aus Bern stammende Spiele-Entwickler ein, dass man sich bei den Darstellungen auch bei Stereotypen bedient habe. «Doch wir streiten ab, dass das mit Rassismus etwas zu tun hat», sagt er weiter. Er hält es für schade, dass das Spiel aus der Badi in Dachsen entfernt wurde.

Vonseiten der Pächter der Badi Bachdelle heisst es, man habe das Spiel nach einem kurzen Austausch mit der Streikbande entfernt. Dennoch wolle man nicht beurteilen, ob das Spiel nun rassistisch oder nicht sei. «Wir enthalten uns einer Beteiligung an politischen Diskussionen», sagen die Betreiber.

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