Rauswurf: Jetzt spricht der schwule Lehrer aus Pfäffikon ZH

Redaktion
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Pfäffikon,

In Pfäffikon ZH hat ein Lehrer aufgrund seiner Homosexualität den Job verloren. Von der Solidarität ihm gegenüber ist er überrascht.

Pfäffikon ZH Lehrer
Hunderte Menschen demonstrierten in Pfäffikon ZH für den Lehrer, der wegen seiner Homosexualität die Schule verlassen musste. - Juso Zürcher Oberland

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein schwuler Lehrer geriet in Pfäffikon ZH von wertkonservativen Eltern unter Beschuss.
  • Nach seinem forcierten Abgang an der Schule gab es grosse Solidarität.
  • Er sei stolz, etwas angestossen zu haben, sagt der Primarlehrer nun, zwei Wochen danach.

Die Geschichte eines homosexuellen Lehrers hat weit über Pfäffikon ZH hinaus für Aufsehen gesorgt. Der Primarlehrer wurde von konservativen Eltern angefeindet und verlor schliesslich seinen Job. Das sorgte landesweit für Aufsehen.

Seit dem Bekanntwerden des Vorfalls vor zwei Wochen erfuhr der Lehrer eine Welle der Solidarität. Am Wochenende stellten sich über 300 Menschen auf die Strassen von Pfäffikon.

Die Reaktionen waren überwältigend und gingen weit über das hinaus, was er erwartet hatte. Das erklärt der entlassene Lehrer nun gegenüber «Züriost».

Sich bei den vielen Menschen zu bedanken, die ihn unterstützt haben, sei ihm «ein grosses Anliegen». Der Lehrer macht klar: «Es bedeutet mir die Welt.»

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Hunderte Menschen protestierten gegen die Entlassung eines homosexuellen Lehrers in Pfäffikon ZH. - Juso Zürcher Oberland

Trotz seiner Unsicherheit vor der Veröffentlichung seiner Geschichte war er tief berührt von der positiven Resonanz am Morgen danach. Zwischen Telefonaten und dem Beantworten von Nachrichten las er die Kommentare in den Medien und war emotional tief bewegt.

«Es entsteht ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man in einer solchen Situation spürt, dass man von Tausenden Menschen getragen wird», sagt er.

Die Auswirkungen der Geschichte

In den folgenden Tagen beobachtete er mit grossem Interesse die mediale Dynamik. Diese führte zu einer breiten Diskussion über Themen wie gesellschaftliche Vielfalt in Schulen, Mitspracherecht der Eltern und Verantwortung der Lehrer.

Diese Fragen gehen weit über seinen persönlichen Fall hinaus und sind für den Primarlehrer von grosser Bedeutung. «Ich bin stolz, etwas Grösseres angestossen zu haben», sagt er.

Trotzdem liegt sein Hauptaugenmerk darauf, dass sich an der Schule Pfäffikon etwas ändert. Er freut sich daher über die Ankündigung der Schulpflege, die Vorfälle aufzuarbeiten. Wichtig sei das vor allem für seine Freundinnen und Freunde im Lehrerkollegium.

Lehrer hat neuen Job

Er selbst nimmt es gelassen, dass ihm eine Mitschuld an seinem Ausscheiden gegeben wird. Er sehe darin eher ein defensives und taktisches Verhalten seitens der Schulleitung: Er sei «eine engagierte Person, die Probleme beim Namen nennt und Lösungen sucht, statt sie unter den Teppich zu kehren.»

Sollten Eltern den Schulstoff beeinflussen können?

Mittlerweile hat der Lehrer etwas Abstand gewonnen und blickt optimistisch in die Zukunft. Nach den Sommerferien wird er an einer anderen Schule eine neue Stelle antreten.

Er sagt: «Ich liebe meinen Beruf. Und diese Liebe lasse ich mir von niemandem kaputtmachen.»

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