Rechnungshof zur Hilfe gerufen nach Missbrauch in Genfer Heim

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Genève,

Nach dem mutmasslichen Missbrauchs-Skandal in einem Genfer Heim ruft die Subkommission des Grossen Rates den Rechnungshof zu Hilfe.

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Das Sonderschulheim für autistische Jugendliche wurde im Sommer 2018 eröffnet. (Archivbild) - sda - Keystone/MARTIAL TREZZINI

Das Wichtigste in Kürze

  • 2018 kam es zu einem mutmasslichen Missbrauchs-Skandal in einem Genfer Heim.
  • Jetzt wurde der Rechnungshof zur Hilfe gerufen.
  • Er soll das Alarmmanagement des Erziehungsdepartements genauer untersuchen.

In einem Genfer Heim für autistische Jugendliche kam es zu einem mutmasslichen Missbrauchs-Skandal. Jetzt ruft die Subkommission des Grossen Rates den Rechnungshof zur Hilfe. Die staatliche Kontrollinstanz soll das Risiko- und Alarmmanagement innerhalb des Erziehungsdepartements und der ihm untergeordneten Ämter untersuchen.

«Diese Aufgabe überschreitet den Rahmen unseres Mandats und die Kapazitäten unseres Ausschusses.» Das teilte die Subkommission in einem Communiqué am Montag mit.

Der Rechnungshof soll feststellen, ob von 2018 bis heute ein konformes System der internen Kontrolle und des Risikomanagements existierte.

Zudem soll die Kontrollbehörde die Massnahmen analysieren, die innerhalb des Generalsekretariats des Erziehungsdepartements, des Medizinisch-pädagogischen Amts und des Jugendamts im Falle einer Warnung oder eines erwiesenen Risikos ergriffen werden.

Mitarbeiter in Untersuchungshaft

Der Skandal hat eine politische Dimension erreicht, in der die Genfer Erziehungsdirektorin Anne Emery-Torracinta (SP) unter Druck geraten ist. Der Fall beschäftigt nun auch die Justiz.

Vier Mitarbeiter des Sonderheims Mancy wurden in Untersuchungshaft genommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, einer Bewohnerin Medikamente verabreicht zu haben. Diese waren ihr nicht verschrieben worden, und haben damit ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben in Gefahr gebracht. Die Angeklagten bestreiten diese Vorwürfe.

Weiter sollen in dem 2018 eröffneten Heim Kinder und Jugendliche eingesperrt und auf den Boden geworfen worden sein. Teils seien sie in ihren Exkrementen zurückgelassen oder an ihren Kleidern von einem Raum in den anderen geschleppt worden. Auch sei Heimbewohnern wiederholt das Essen vorenthalten worden.

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